Im Rahmen der neuen Klimastrategie 2030 hat sich Knorr-Bremse neben der Halbierung seiner CO₂-Emissionen als zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz ab Ende 2021 zur CO₂-Neutralität der Standorte verpflichtet. Hierfür wird Knorr-Bremse den Anteil der Elektrizität aus erneuerbaren Quellen maximieren. Die verbleibenden und nicht reduzierbaren Emissionen, die durch hochwertige Klimaschutzzertifikate kompensiert werden, belaufen sich auf ca. 40.000 Tonnen CO₂ jährlich.
Knorr-Bremse kooperiert hierfür mit der Berliner Klimaschutzorganisation atmosfair . In zwei Projekten setzt sich Knorr-Bremse bis 2030 für den Klimaschutz ein: eines dieser Kompensationsprojekte ist das Projekt „Effiziente Holzvergaseröfen” in Indien, welches in diesem Artikel näher vorgestellt wird.
Schutz der Mangrovenwälder in Westbengalen
Westbengalen beherbergt die weltweit größten Mangrovenwälder, die als natürliche Barriere gegen Unwetter und Folgen des ansteigenden Meeresspiegels in der Region wirken. Allerdings führen das Bevölkerungswachstum und der damit steigende Holzbedarf im Gangesdelta seit vielen Jahren zu einem Rückgang dieser einzigartigen Wälder. Die Folgen für die lokale Biodiversität und den Lebensraum der Menschen in der Region sind erheblich.
Genau an dieser Stelle setzt das Kompensationsprojekt „Effiziente Holzvergaseröfen” an, das atmosfair vor Ort mit seinem lokalen Projektpartner Sapient aus Kolkata bereits seit einigen Jahren durchführt und nun durch Knorr-Bremse erweitert wird: Einkommensschwache Haushalte im ländlichen Raum Westbengalens erhalten subventionierte effiziente Holzvergaseröfen, die 50 bis 60 Prozent Feuerholz des sonst üblichen Bedarfs einsparen. Dies schont die Mangrovenwälder in Westbengalen und senkt gleichzeitig die Ausgaben für Brennholz der lokalen Bevölkerung.
Bis 2030 werden insgesamt 30.000 neue Öfen vertrieben, die von Knorr-Bremse subventioniert werden. Das Kompensationsvolumen beläuft sich auf insgesamt 140.000 Tonnen CO₂.


Effizientes, rauchfreies Kochen und Eigenproduktion von Holzkohle
Neben den umfangreichen Holz- und CO₂-Einsparmöglichkeiten bieten die Öfen weitere positive Effekte für die einheimische Bevölkerung in Westbengalen. So ermöglichen die Holzvergaseröfen zum einen ein effizientes, schnelleres und annähernd rauchfreies Kochen, wodurch Atemwegserkrankungen reduziert werden. Zum anderen entsteht durch den Holzvergasungsprozess dieser speziellen Öfen Holzkohle, die entweder für den Eigengebrauch genutzt oder verkauft werden kann. Damit schaffen die Holzvergaseröfen zusätzliche Wertschöpfung.

Heutzutage wird in der Projektregion noch häufig mit offenem Feuer gekocht, wodurch es zu hohem CO₂-Ausstoß sowie gesundheitlichen Beschwerden wie Atemwegserkrankungen kommt. Durch die von uns geförderten Holzvergaseröfen kann die lokale Bevölkerung einerseits die Nutzung von Feuerholz und somit den CO₂-Ausstoß stark reduzieren. Andererseits tragen die Öfen zur Vermeidung von Rauchbelastung sowie zum Schutz der lokalen Wälder bei. Darüber hinaus entstehen lokal rund hundert Arbeitsplätze durch die Produktion der Öfen und dem Weiterverkauf der Holzkohle, die im Zuge des Kochprozesses entsteht. Wir freuen uns darauf, das Projekt gemeinsam mit atmosfair bis 2030 zu fördern.
Yacin Bessas – Referent Corporate Responsibility, Knorr-Bremse AG
Schaffung von über hundert Arbeitsplätzen vor Ort und zusätzlichem Einkommen
Das Projekt bietet den lokalen Nutzern in der Region Westbengalen an, die durch den Holzvergasungsprozess entstandene Holzkohle anzukaufen. Bereits heute sind rund 120 sogenannte „Field Assistants“ in der Region unterwegs, um den Ankauf zu organisieren. Diese wird dann konkret an kleine Betriebe oder Restaurantbetreiber weitergeleitet, welche ansonsten Brennstoffe mit höherem CO₂-Ausstoß nutzen würden. Somit entsteht – neben den Ersparnissen aufgrund des gesunkenen Brennholzbedarfs – durch die zusätzlichen Einnahmen des Holzkohleverkaufs ein weiterer positiver Beitrag, wodurch sich der Kauf des Holzvergaserofens für die Haushalte schnell amortisiert. Durch den Holzkohleverkauf werden die Einnahmen der jeweiligen Haushalte um bis zu 40 Prozent erhöht. Um die anfallenden Holzkohlemengen weiterverkaufen zu können, wurden eine Kohlekette aufgebaut und dadurch hundert Arbeitsplätze geschaffen.








Das Projekt „Effiziente Holzvergaseröfen” trägt somit nicht nur zum Schutz der bedrohten Mangrovenwälder bei, sondern auch zur verbesserten, wirtschaftlichen Situation der lokalen Bevölkerung in Westbengalen.

2021 war ein herausforderndes Jahr – nicht zuletzt, weil es im Lauf des Jahres zu einem Stahlpreisanstieg kam. Die steigenden Materialkosten für die Öfen konnte durch das Engagement von Knorr-Bremse abgemildert werden, da wir die Einkaufsmenge deutlich erhöhen konnten.
Philipp Neff – CTO bei atmosfair
Kompensationsprojekt zahlt auf mehrere Sustainable Development Goals ein
Das Projekt „Effiziente Holzvergaseröfen“ hat einen besonders starken Bezug zu Knorr-Bremses Kern-Sustainable-Development-Goals (SDGs) 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ und 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“, SDG 5 „Geschlechtergleichheit“ sowie dem Kern-SDG 4 „Hochwertige Bildung“ von Knorr-Bremse Global Care. Bei der Projektauswahl war entscheidend, ein Projekt in Ländern zu unterstützen, in denen Knorr-Bremse einen oder mehrere Standorte unterhält oder Knorr-Bremse Global Care mit Projekten aktiv ist. Den Reviewprozess wird Knorr-Bremse gemeinsam mit Knorr-Bremse Global Care e. V. durchführen.
Im Rahmen der Reduktion von CO₂-Emissionen von Flugreisen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an deutschen Standorten wird ab Q4 2021 ein Pilotprogramm initiiert, über welches unter anderem das Projekt in Indien aktiv unterstützt werden kann. Mehr Informationen zu diesem Programm und dem zweiten Kompensationsprojekt in Kenia folgen in Kürze.

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