Historie

Meilensteine der Knorr-Bremse Unternehmensgeschichte. 120 Jahre Know-how und Erfahrung.

Historie

bis bis bis bis bis

bis

Mit guten Ideen und Beharrlichkeit zum Erfolg

Georg Knorr gründet die Knorr-Bremse GmbH in Berlin unter Beteiligung des Werkzeugmaschinenbauers Loewe & Co. AG. Seit rund zwölf Jahren tüftelt er schon als Inhaber der Firma Carpenter & Schulze daran, Druckluftbremsen für Züge zu verbessern. Damit verfügt er über das Kapital zum Bau eines modernen Fabrikbetriebs zur Produktion der Knorr-Schnellbremse K1 und für ein Entwicklungszentrum zur Entwicklung einer neuen Güterzugbremse. Seine "K1" bremst Personenzüge rascher, sicherer und vor allem ohne die gefürchteten Stöße.

Durchbruch mit der Güterzugbremse "Kunze-Knorr"

Auf der Basis einer Idee von Bruno Kunze, Dezernent für das Bremswesen im königlichen Eisenbahn-Zentralamt, entwickelt Knorr eine mehrlösige Verbundbremse mit geringer Erschöpfbarkeit. Die durchgehende Kunze-Knorr-Güterzugbremse vermeidet viele Unfälle mit Zügen, bei denen bis dahin Bremser auf einen Pfiff der Lok hin per Handkurbel die Bremsen anlegen mussten. Knorr stattet als nahezu alleiniger Lieferant Güterwagen in Deutschland und in anderen europäischen Ländern mit den neuen Bremsen aus und hilft so entscheidend dabei mit, viele Unfälle zu vermeiden.

Erstes Patent für Lkw-Bremsen

Am 14. Februar 1922 begründet die Patentanmeldung Nummer 383 990 der Knorr-Bremse Aktiengesellschaft in Berlin-Lichtenberg den bis heute andauernden Siegeszug der druckluftbetriebenen Radbremse für Nutzfahrzeuge. Der stark wachsende Verkehr verlangt damals nach einer deutlich besseren Bremse – um schneller und sicherer voranzukommen. Mit der Knorr-Vierrad-Druckluftbremse können alle vier Räder des Lastwagens direkt und gleichzeitig alle vier Räder des Anhängers indirekt gebremst werden; die Bremswege verkürzten sich.

Erster Ausrüster von Lkw mit Druckluftbremsen in Europa

Die neue Knorr-Vierrad-Druckluftbremse ist ein Hingucker, als im September 1923 auf der Automobilausstellung im Berliner Sportpalast erstmals ein Lastkraftwagen der Firma Horch mit durchgehender Druckluftbremse an Zugwagen und Anhänger präsentiert wird. Knorr-Bremse rüstet ab dann als erstes Unternehmen in Europa Lkw mit Vierrad-Druckluftbremsen aus. Die Marke Knorr-Bremse wird damit auch im Straßenverkehr zu einem festen Begriff. 1933 berichtet die Zeitschrift »Motor« von der Automobil-Ausstellung in Berlin: »Knorr-Druckluftbremse ist längst zu einem Begriff höchster Sicherheit geworden.« Ende der Dreißigerjahre fahren etwa 90 Prozent aller deutschen Lkw von 7 bis 16 Tonnen Gesamtgewicht mit Systemen von Knorr-Bremse.

Die Hildebrand-Knorr-Bremse (HiK) als neue Standardbremse für Züge

Wilhelm Hildebrand, technischer Vorstand der Knorr-Bremse AG, konstruiert die Hildebrand-Knorr-Bremse (HiK-Bremse), eine Weiterentwicklung der Kunze-Knorr-Bremse. Im Jahr 1931 wird sie international vorgestellt. Die neue Bremse vereint erstmals eine hohe Durchschlagsgeschwindigkeit, d. h. die Geschwindigkeit, mit der eine Bremsung bis zum Zugende durchschlägt, mit praktischer Unerschöpfbarkeit. Die Bremse wird zunächst in zwei Ausführungen als Güterzug- und Personenzugbremse entwickelt. 1934 folgt die Schnellzugbremse. Noch bevor die Kunze-Knorr-Bremse in Mitteleuropa flächendeckend Eingang gefunden hatte, steht mit der HiK-Bremse bereits ein wesentlich verbessertes System bereit. Sie wird zum Standard in 17 Ländern; bis 1955 kommen 280.000 Exemplare zum Einsatz.

bis

Schwere Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg

Das Lichtenberger Stammwerk von Knorr-Bremse, das im sowjetischen Sektor von Berlin liegt, wird völlig demontiert und für Reparationsleistungen enteignet. Vorausschauende Mitarbeiter retten einige Konstruktionsunterlagen, technische Zeichnungen, Stücklisten und Mikrofilme. Das Unternehmen nimmt im Münchner Südbremse-Werk die Entwicklung und Fertigung von Bremsgeräten wieder auf. 1953 wird München neuer Firmensitz.

Wiederaufbau mit der Hildebrand-Knorr-Bremse (HiK)

Die 1949 aus der Deutschen Reichsbahn entstandene Deutsche Bundesbahn lässt im Rahmen des Marshall-Plans rund 18.000 neue Güterwagen bauen. Diese werden von Knorr-Bremse mit HiK-Bremsen ausgestattet. In Europa werden inzwischen alle bedeutenden Bahnen mit Druckluftbremsen ausgerüstet.

Weltweiter Erfolg: die KE-Bremse, das mehrlösige Steuerventil für Züge

Nach intensiver Entwicklungsarbeit von Dr. Ernst Möller und Dr. Friedrich Hildebrand, dem Sohn Wilhelm Hildebrands, wird 1953 die Knorr-Einheits-Bremse vorgestellt. Durch das konsequent angewendete Baukastensystem passt das mehrlösige KE-Steuerventil als Einheitsventil an jeden Fahrzeugtyp. So lässt sich die KE-Bremse problemlos mit älteren Bremssystemen zusammen verwenden. Nach der Freigabe durch den Europäischen Eisenbahnverband UIC hält das KE-Steuerventil mit nahezu 1,5 Millionen Stück in über 40 Ländern Einzug. Die neueste Generation KEf gibt es seit 2018.

Neuer Meilenstein für Lkw: die automatisch lastabhängige Bremse (ALB)

Im Wirtschaftswunder werden Autos und Lkws zu Massenverkehrsmitteln. Die Verkehrsdichte hat sich im Vergleich zu den Dreißigerjahren versechsfacht, die Nutzfahrzeuge sind schwerer, größer und schneller geworden. Der stark zunehmende Verkehr und schlecht ausgebaute Straßen lassen die Unfallzahlen steigen. Die automatisch lastabhängige Bremse (ALB) bringt mehr Sicherheit, indem es die Bremskraft an die Achslast anpasst, d. h. die Bremswirkung wird vom Beladungsstand abhängig gemacht. Bei schwerer Beladung wird die Bremswirkung erhöht und bei wenig Beladung wird weniger gebremst, um die Gefahr des Blockierens der Räder zu minimieren und die Fahrstabilität des Lkw zu erhöhen.

Kompressoren von Knorr-Bremse – neue Anwendungen für Druckluft

Druckluft kann sowohl bei Schienenfahrzeugen als auch bei Nutzfahrzeugen noch mehr als bremsen: Sie wird nun auch für eine Reihe anderer Funktionen wie Luftfederung, Niveauregulierung, das Schließen von Türen (z. B. bei Bussen) oder für pneumatische Getriebeschaltungen eingesetzt. Anfang der 1960er-Jahre bietet Knorr-Bremse ein neu entwickeltes Kompressorenprogramm an.

Erster Serieneinsatz von Scheibenbremsen im Schienenverkehr

Die auf der Schiene gefahrenen Geschwindigkeiten werden mit fortschreitender Technik immer höher – und damit auch die Energien, die beim Bremsen in Wärme umgewandelt werden. Klotzbremsen sind für diese erhöhte thermische Belastung nicht mehr ausreichend. Für Züge mit höheren Geschwindigkeiten bietet Knorr-Bremse Scheibenbremsen an.

Erste Scheibenbremse für Nutzfahrzeuge

Auf der IAA in Frankfurt präsentiert Knorr-Bremse seine erste Scheibenbremse für Nutzfahrzeuge: eine hydraulisch zugespannte Schwenksattelbremse. Mit dieser belüfteten Scheibenbremse bietet Knorr-Bremse eine technische Alternative zur im Nutzfahrzeug bis dahin vorherrschenden Trommelbremse. Diese Bremse setzte sich jedoch aufgrund der hydraulischen Betätigung in Lkws nicht durch. Es kam daher nur zu Anwendungen in bestimmten Nischen wie beispielsweise bei Baumaschinen oder bei Bussen. Bis 1986 werden 50.000 Exemplare an Bushersteller geliefert.

Gründung der US-Tochter Knorr Brake Corporation

»Tracks are back« – »Man fährt wieder auf der Schiene« – heißt es während der Ölkrise in den USA. Knorr-Bremse nutzt die Perspektive für den Einstieg in den amerikanischen Markt und gründet die Knorr Brake Corporation. Erste Aufträge legen den Grundstein für die Zusammenarbeit mit einheimischen Herstellern bei der Modernisierung der US-Eisenbahnen.

Erste elektronische Bremssteuerung für Schienenfahrzeuge im Nahverkehr

Erstmals rüstet Knorr-Bremse Nahverkehrszüge mit einer elektronischen Bremssteuerung aus, die Gleitschutz und Blending integriert, weniger mechanische Teile benötigt und durch elektrische anstelle von pneumatischen Signalen kürzere Bremswege erreicht. Knorr-Bremse kann damit weltweit seine Marktanteile im Nahverkehrsbereich deutlich erhöhen.

Antiblockiersystem (ABS) erstmals serienmäßig in Lkws

Bei der Entwicklung von Antiblockiersystem (ABS) und Antischlupfregelung (ASR) sind komplexe Probleme zu lösen. Doch erst Mikroelektronik und Digitaltechnik ermöglichen wirtschaftliche Lösungen. Das erste serienmäßige ABS wird 1981 vom Entwicklungspartner MAN verbaut.

Erste Bremssysteme für Hochgeschwindigkeitszüge

Bereits 1981 liefert Knorr-Bremse die Bremsen für eine Rekordfahrt des französischen Hochgeschwindigkeitszugs TGV. 1988 stellt der ICE-V einen Schienen-Geschwindigkeitsweltrekord von 406 km/h auf – mit einem neu entwickelten Bremssystem aus Mikroprozessor-Bremssteuerung, Hochleistungsscheibenbremsen und elektromagnetischer Wirbelstrombremse.

bis

Einlösiges Steuerventil DB 60 für US-Güterzüge

In den 80er Jahren entwickelt Knorr-Bremse für Güterzüge ein Bremssystem mit neuester Ventiltechnologie gemäß den AAR-Normen, die auf dem ganzen amerikanischen Kontinent gelten. Das Steuerventil DB-60 ist für die besonderen Anforderungen einlösig ausgelegt. Über ihre 1973 gegründete US-Tochter Knorr Brake Corporation schafft sie zunächst die entsprechenden Kontakte auf einem Markt, zu dem sie bis dahin kaum Zugang hat. Im April 1985 wird das einlösige Steuerventil DB 60 von der AAR zugelassen. Damit erobert Knorr-Bremse einen der größten Schienenfahrzeugmärkte der Welt. Mit diesem Schritt kann im Zeitverlauf auch der auf dem gleichen Standard beruhende südafrikanische Markt erschlossen werden.

Management-Buy-Out durch Heinz Hermann Thiele

Nach Auseinandersetzungen zwischen den Eigentümerfamilien gerät Knorr-Bremse 1985 in eine Führungskrise. In einem Management-Buy-out übernimmt Heinz Hermann Thiele die Mehrheit der Gesellschaftsanteile von Dr. Jens von Bandemer und wird Zug um Zug alleiniger Eigentümer von Knorr-Bremse. Er ist bereits seit über 15 Jahren im Konzern tätig, zuletzt als Kaufmännischer Geschäftsführer. Die Knorr-Bremse GmbH fusioniert mit der Süddeutschen Bremsen AG zur Knorr-Bremse AG. Heinz Hermann Thiele leitet als Vorstandsvorsitzender einen tiefgreifenden Strukturwandel ein. Er konzentriert sich auf die Kernaktivitäten. Die von ihm eingeleitete Fokussierung auf die beiden Geschäftsbereiche Systeme für Schienenfahrzeuge und Systeme für Nutzfahrzeuge sowie die internationale Ausrichtung machen Knorr-Bremse in beiden Bereichen zum weltweit führenden Hersteller von Bremssystemen.

Erster Einsatz von Schraubenkompressoren für Schienenfahrzeuge

Ab 1985 sind die ersten Schraubenkompressoren bei Kunden im Einsatz. Es folgen sehr schnell weitere Einbauten von Schraubenkompressoren bei verschiedenen Betreibern. Hauptvorteile sind der leise und vibrationsarme Betrieb sowie die pulsationsfreie Druckluftförderung.

Pneumatisch zugespannte Scheibenbremse

Knorr-Bremse präsentiert auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main den Prototyp einer pneumatisch zugespannten Scheibenbremse für Nutzfahrzeuge, der größtes Interesse auf sich zieht. Inzwischen sind weltweit 20 Millionen Scheibenbremsen von Knorr-Bremse verbaut.

Präsentation eines Elektronischen Bremssystems (EBS) für Nutzfahrzeuge

Das EBS integriert die Grundfunktionen Bremssteuerung, Anti-Blockier-System (ABS) und Antriebsschlupfregelung (ASR) in einem elektronischen System. Die Vorteile gegenüber einer pneumatischen Steuerung sind kürzere Ansprechzeiten und Bremswege – und damit eine erhöhte Sicherheit.

Joint Venture mit dem VEB Berliner Bremsenwerk

Knorr-Bremse gründet noch vor der deutschen Wiedervereinigung mit dem VEB Berliner Bremsenwerk, dem Nachfolgeunternehmen der alten Knorr-Bremse AG in Berlin, die erste deutsch-deutsche Aktiengesellschaft "Berliner Bremsenwerk – Knorr-Bremse AG" (BBW-KB AG), um den Reformprozess in der DDR zu unterstützen. Das VEB Berliner Bremsenwerk, mit dem bereits seit 1959 Lizenzvereinbarungen bestanden, produzierte am alten Stammsitz in Berlin-Lichtenberg mit rund 1600 Mitarbeitenden Bremsausrüstungen für Schienenfahrzeuge und Nutzfahrzeuge. 1991 übernimmt Knorr-Bremse das Unternehmen vollständig; die Knorr-Bremse AG entsteht. Nach mehr als 46 Jahren war Knorr-Bremse in Berlin wieder mit einem eigenen Werk vertreten.

Übernahme der New York Air Brake Corporation (NYAB)

1991 übernimmt Knorr-Bremse die New York Air Brake Corporation, kurz NYAB genannt, und schafft damit die Voraussetzungen für einen weiteren Ausbau der Marktposition in den USA und in Kanada. Gemeinsam mit NYAB werden besonders Bremsanlagen für lange und schwere Güterzüge und den häufig benötigten Vorspanndienst von mehreren Lokomotiven entwickelt.

Das ICE-Zeitalter beginnt – mit Hochgeschwindigkeits-Bremssystemen

Die elektropneumatische Zusatzbremse wird weiter verbessert und kommt im ICE 1 zum Einsatz.

Produktionsstart der pneumatisch zugespannten Scheibenbremse für Lkw

Auf der IAA 1987 präsentierte Knorr-Bremse den Prototyp einer pneumatisch zugespannten Scheibenbremse, 1992 startet das Unternehmen mit der Produktion. Mit den Serienlieferungen 1996 an Daimler und Scania beginnt schließlich die weltweite Verbreitung. Durch die Scheibenbremse anstelle der Trommelbremse werden geringeres Gewicht, kompakte Bauweise, Kosteneinsparungen und eine erhöhte Sicherheit erreicht.

Rechtlich eigenständige Gesellschaften für die beiden Divisionen

Aus den beiden Bereichen werden zwei selbständige Gesellschaften als starke, unabhängige Standbeine: Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH und Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH. Mit der Umstrukturierung beginnt eine rasche internationale Expansion und ein starkes Wachstum des Unternehmens, das ungebremst anhält.

Elekronisches Bremssystem (EBS) für Nutzfahrzeuge geht in Serie

Das EBS integriert Sicherheitsfunktionen wie zum Beispiel ABS (Anti-Blockiersystem), ASR (Antriebsschlupfregelung) , lastabhängige Abbremsung, Koppelkraftregelung für den Anhänger – so ist der Lkw unabhängig von Beladung, Fahrbahnverhältnissen und Geschwindigkeit sicher beherrschbar. Die elektronische ersetzt die pneumatische Ansteuerung und verkürzt Ansprechzeiten und Bremswege; das erhöht die Sicherheit.

Knorr-Bremse Far East Ltd. in Hongkong gegründet

Um sowohl im Schienen- als auch im Nutzfahrzeugbereich die globale Präsenz zu erhöhen, wird 1994 die Knorr-Bremse Far East Ltd. in Hongkong gegründet. Bereits 1989 erkennt Heinz Hermann Thiele die große Bedeutung des chinesischen Marktes und schließt den ersten großen Vertrag in China ab: Knorr-Bremse liefert die Bremsen für die U-Bahn in Shanghai.

Erweiterung des On-Board-Produktportfolios für Schienenfahrzeuge mit IFE

Ende der 1990er-Jahre beginnt Knorr-Bremse, in der Division Systeme für Schienenfahrzeuge systematisch das Geschäftsfeld On-Board-Systeme auszubauen. Eine bedeutende Verstärkung in diesem Bereich bringt die Beteiligung an der österreichischen IFE AG, einem führenden Hersteller für automatische Türsysteme. 2002 wird das Unternehmen komplett übernommen und erfolgreich internationalisiert.

Innovation für lange Güterzüge: Elektropneumatisches Steuerventil EP-60

Für kilometerlange Güterzüge in Amerika, Australien und Südafrika liefert Knorr-Bremse das neu entwickelte Steuerventil EP-60. Die Signale werden nicht mehr pneumatisch, sondern – erheblich schneller – elektronisch entlang des Zuges übertragen. So sind geringere Längskräfte, kürzere Bremswege und Energieeinsparungen möglich. Nach dem ersten kommerziellen Einsatz 1998 in Kanada erfolgt 2004 die Zulassung für den gesamten AAR-Markt.

Joint Venture mit Bosch im Bereich Nutzfahrzeugbremsen

Der Produktbereich Nutzfahrzeugbremsen von Robert Bosch mit umfangreichem Know-how bei der Bremselektronik wird integriert. Die bisherigen Konkurrenten Knorr-Bremse AG und Robert Bosch GmbH werden im Zuge dessen gemeinsam Gesellschafter der Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH und arbeiten auf dem Gebiet der Druckluftbremsen für Nutzfahrzeuge künftig zusammen. Die Zusammenführung stärkt die Kompetenz der Partner als Anbieter kompletter Systeme auf dem Weltmarkt.

Übernahme von Westinghouse Brakes und Mannesmann Rexroth

Knorr-Bremse verfolgt konsequent die Ziele, das Bremsengeschäft zu konsolidieren und seine Position als Systemanbieter zu stärken. Dazu werden die Bahntechnik-Sparte der Mannesmann Rexroth Pneumatik KG und die Bereiche Bremsen und Bahnsteigtüren der traditionsreichen Marke Westinghouse, ansässig in Großbritannien und Australien, übernommen.

Übernahme von Bendix in Nordamerika

Schon seit 1993 arbeitet Knorr-Bremse in einem Joint Venture mit der Bendix Corporation zusammen. Bendix ist einer der führenden Anbieter von Druckluftbremsen und ABS-Systemen für Nutzfahrzeuge in Nordamerika. Im Jahr 2002 wird Bendix komplett übernommen. Damit verstärkt Knorr-Bremse seine Position auf diesem Markt entscheidend und setzt seine Systemstrategie weltweit konsequent weiter um.

Serienlieferung der Elektronischen Luftaufbereitung EAC an Renault Trucks

Das EAC ist ein flexibles mechatronisches System zur Druckluftaufbereitung. Die intelligente Steuerung und die Vernetzung mit dem Fahrzeug-CAN erlaubt zusätzliche Funktionen gegenüber konventionellen Geräten. Die Serienlieferung an Renault Trucks im Jahr 2004 ist der erste Schritt in eine erfolgreiche Vermarktung.

Gründung des gemeinnützigen Vereins Knorr-Bremse Global Care

Anlässlich der Tsunami-Katasrophe in Südostasien im Dezember 2004 wurde Anfang 2005 der gemeinnützige Verein Knorr-Bremse Global Care e. V. gegründet. Ziel war es, schnell und effizient Hilfe für die Opfer dieser Flutkatastrophe zu leisten. Nach erfolgreicher Umsetzung der ersten ausgewählten Hilfsprojekte wurde die Arbeit von Knorr-Bremse Global Care weltweit fortgesetzt, stetig ausgebaut und professionalisiert. Der gemeinnützige Verein unterstützt bis heute Menschen, die durch Umweltkatastrophen, Krieg, Armut oder Krankheit unverschuldet in Not geraten sind. Die Unterstützung fokussiert sich auf die Bereiche Bildung, Wasser, Sanitär, Hygiene (WASH) und Soforthilfemaßnahmen.

On-Board Verstärkung mit Merak und Microelettrica

Mit zwei Übernahmen erweitert Knorr-Bremse gezielt sein Produktportfolio im On-Board-Bereich für Schienenfahrzeuge: Merak ist Spezialist für Heizungs-, Ventilations- und Klimaausrüstungen; Microelettrica Scientifica bietet elektromechanische und elektronische Schalt- und Steuerungskomponenten für das Energiemanagement an.

Mechatronische Bremssteuerung EP2002 für U-Bahnen

Das kompakte mechatronische Bremssystem für elektronisch gesteuerte Druckluftbremsen reduziert durch seine dezentralen Steuergeräte Einbauraum und Gewicht. Erstmals wird das System 2001 in der U-Bahn München erprobt. EP2002 führt zu einer wesentlichen Erhöhung der Verfügbarkeit und ermöglicht zudem eine schnellere Taktung der Züge.

Erweiterte Präsenz in China

Knorr-Bremse pflegt bereits seit Beginn der 1980er-Jahre Kontakte nach China. Anfang des neuen Jahrtausends baut der Konzern eine Position auf einem rasant wachsenden Markt mit Joint Ventures und eigenen Werken aus. Durch konsequent lokale Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Export etabliert sich Knorr-Bremse als chinesischer Hersteller.

bis

Ausbau der Marktposition im stark wachsenden russischen Lkw-Markt

Knorr-Bremse hat schon 1995 begonnen, den Lkw-Markt in Russland zu erschliessen – damals noch von Ungarn aus. Jetzt baut Knorr-Bremse auf das neue Joint Venture mit KAMAZ, das im Dezember 2007 feierlich unterzeichnet wurde. KAMAZ ist der größte Nutzfahrzeughersteller in den GUS-Staaten und verzeichnet hohe zweistellige Zuwachsraten in der Fahrzeugproduktion. Knorr-Bremse und KAMAZ machen sich von Tatarstan aus auf einen neuen, spannenden Weg. Die Ziele: Weiterentwicklung der Trommelbremse und Einführung der Scheibenbremse in Russland.

Beitritt zum UN Global Compact und Verabschiedung Corporate-Responsibility-Strategie

Knorr-Bremse tritt dem UN Global Compact bei und bekennt sich damit zu zehn weltweit anerkannten Grundwerten in den Bereichen Umweltschutz, Arbeitsnormen, Menschenrechte und Korruptionsbekämpfung. Das Unternehmen verabschiedet zudem eine konzernweite Corporate-Responsibility-Strategie, mit der unternehmerische Verantwortung und Nachhaltigkeit ihre Verankerung in der Unternehmensstrategie finden.

Schraubenkompressoren für Volvo

Knorr-Bremse liefert Schraubenkompressoren für Volvo-Hybridbusse. Gegenüber dem bei Dieselfahrzeugen direkt mit dem Antriebsmotor verbundenen Kolbenkompressor wird dieser Kompressor elektrisch betrieben. Konstruktionsbedingt werden deutlich weniger Vibrationen erzeugt und Betriebsgeräusche minimiert.

Zulassung für ein spezifisches Steuerventil für den russischen Markt

In Russland müssen sehr lange und vor allem schwere Güterzüge gebremst werden, die auf über 85.000 Kilometern Schienenwegen täglich Güter, darunter auch viele Rohstoffe, transportieren. Die dabei entstehenden Längskräfte müssen zu jeder Zeit beherrschbar sein. Ein Grund, weshalb die in Europa gängigen UIC-Prüfstandards auf dem russischen Markt nicht greifen. Zudem fordern strenge Winter mit Temperaturen von bis zu -55 °C spezielle Produktvoraussetzungen. Knorr-Bremse entwickelte daher ein spezifisches Steuerventil, das in Russland im Oktober 2011 zugelassen wird.

Übernahme von Sigma, Anchor und Icer Rail

Knorr-Bremse stärkt durch die Übernahme der Sigma Transit Systems das Produktportfolio im Bereich Klimatechnik für den Raum Asien-Pazifik. Im Bereich Reibmaterialien akquiriert Knorr-Bremse Anchor Brake Shoes in den USA und Icer Rail in Spanien und steigt damit in die Entwicklung und Produktion von Bremsbelägen und Bremsklötzen für Schienenfahrzeuge ein.

Eröffnung der Value Stream Academy

Am tschechischen Standort in Liberec wird die konzernübergreifende Wertstromakademie eröffnet. Das neue Trainingscenter „Value Stream Academy“ fördert Verbesserungen über den gesamten Wertstrom hinweg und verankert die dafür notwendigen theoretischen Grundlagen bei den Knorr-Bremse Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die Akademie wurde als schlankes Ausbildungssystem konzipiert, das die theoretische Ausbildung im Knorr-Bremse Schulungszentrum in Liberec mit praktischer Erfahrung in einer realen Produktionsumgebung unter Verwendung der Akademie-Simulationslinie verbindet.

Neue Unternehmenswerte für Knorr-Bremse

Knorr-Bremse führt neue Unternehmenswerte ein: "Unternehmertum", "Technologische Exzellenz", "Zuverlässigkeit", "Leidenschaft" und "Verantwortung". Sie beschreiben, was Knorr-Bremse ausmacht. Die neuen Werte stehen für klare Erkennungsmerkmale und für die Stärken des Konzerns, für faire Zusammenarbeit nach innen und außen. Sie bieten allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit einen Rahmen, der das tägliche Handeln und Entscheiden leitet.

Umsatzsteigerung auf über fünf Milliarden Euro

Die Kunden schätzen den großen Einsatz, die zuverlässigen Produkte und den perfekten Service von Knorr-Bremse: 2014 springt der Umsatz erstmals über 5 Milliarden Euro – das entspricht einer Umsatzsteigerung von über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Einen erheblichen Teil dieses Erfolgs erzielt Knorr-Bremse auf dem asiatischen Markt.

Fahrzeugleittechnik von Selectron

Moderne Schienenfahrzeuge sind nur noch mit fortschrittlicher Leittechnik realisierbar. Knorr-Bremse übernimmt mit der Selectron Systems AG einen anerkannten Spezialisten für Zugsteuerungs- und Kommunikationssysteme mit flexiblen Lösungen und Komponenten für die Automatisierung, Vernetzung und Steuerung von Schienenfahrzeugen.

Einführung von Wingman Fusion® in den USA

Die Knorr-Bremse Tochter Bendix bringt in den USA das erste Advanced Driver Assistance System (ADAS) für Nutzfahrzeuge auf den Markt. Wingman Fusion® integriert die Informationen von Kamera, Radar und Bremssystem zu einem detaillierten, akkuraten Gesamtumgebungsbild und ermöglicht dadurch zusätzlich wesentliche Sicherheitsfunktionen.

Entwicklungszentrum in München eröffnet

Knorr-Bremse eröffnet am Standort in München ein neues Entwicklungszentrum auf einer Fläche von knapp 17.000 Quadratmetern. Das neue Zentrum ermöglicht mit über 100 verschiedenen Test- und Prüfständen modernste Bedingungen für die Entwicklung und Erprobung neuartiger Bremssysteme und -komponenten für den Schienen- und Nutzfahrzeugmarkt. Mehrere hundert Ingenieurinnen und Ingenieure aus beiden Unternehmensdivisionen arbeiten dort interdisziplinär an Zukunftstechnologien. Mit über 90 Millionen Euro ist dies die bislang größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte.

Einstieg in Fahrzeuglenkung

Bremse und Lenkung sind Schlüsselelemente des autonomen Fahrens. Mit der Übernahme von tedrive erweitert Knorr-Bremse sein Portfolio um Lenkungstechnologien, um auf dem wachsenden Markt für Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren durch die intelligente Vernetzung mit effizienten Architekturen ökonomische System- und Redundanzlösungen anzubieten.

Erster autonom fahrender Sattelzug von Knorr-Bremse

Auf der IAA 2016 präsentiert Knorr-Bremse einen autonom fahrenden Sattelzug. Der Lkw wird virtuell an den Disponenten übergeben, fährt an die vorgegebenen Laderampen und kehrt anschließend zurück zum Übergabepunkt an den Fahrer. Die Erfassung des Umfelds durch Sensoren und die GPS-Position ermöglichen das sichere, fahrerlose Rangieren im Speditionshof.

Übernahme Vossloh Kiepe integriert E-Drive-Kompetenz

Knorr-Bremse integriert Kiepe Electric, einen weltweit tätigen Anbieter von Systemen und Komponenten für elektrische Antriebslösungen von Schienenfahrzeugen und Elektrobussen. Energiemanagement, Ladetechnologie und Fahrzeugintegration ergänzen das Portfolio.

Modulare Bremssteuerung CCB-3 für Lokomotiven vorgestellt

Knorr-Bremse präsentiert die modulare Lokomotiven-Bremssteuerung CCB-3, entwickelt für alle wesentlichen weltweiten Schienenverkehrsstandards wie UIC, AAR oder GOST. Durch den modularen Aufbau bekommen Fahrzeugbauer, die ihre Lokomotiven global anbieten, standardisierte Lösungen. Damit entfallen wesentliche Aufwendungen für die länderspezifi sche Anpassung.

Knorr-Bremse geht an die Börse

Am 12. Oktober 2018 startet die Knorr-Bremse AG erfolgreich an der Frankfurter Wertpapierbörse. Insgesamt werden rund 48 Millionen Aktien platziert. Mit knapp 4 Milliarden Euro ist es der zweitgrößte Börsengang des Jahres in Deutschland.

LEADER® Autopilot™ Zugautomatisierungssystem

Die amerikanische Knorr-Bremse-Tochter New York Air Brake demonstriert mit LEADER® AutoPilot™ den vollautomatischen Betrieb eines pneumatisch gebremsten Güterzugs. Das System steuert neben der Bremse auch den Antrieb und kann den Zug anfahren, beschleunigen, abbremsen und anhalten.

bis

Heinz Hermann Thiele verstirbt

Heinz Hermann Thiele, Mehrheitsaktionär und langjähriger Vorstandsvorsitzender und Aufsichtsratsvorsitzender der Knorr-Bremse AG, verstirbt am 23.2.2021 im Alter von 79 Jahren in München.

Durch seine unternehmerische Vision baute er in mehr als 35 Jahren den Knorr-Bremse Konzern von einem mittelständischen Unternehmen in wirtschaftlich schwieriger Situation zu einem profitablen, weltweit erfolgreichen Konzern mit fast 30.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 7 Mrd. EUR auf.

Im Jahr 1969 startete er seine berufliche Laufbahn bei der Knorr-Bremse als juristischer Sachbearbeiter in der Patentabteilung. Ab 1975 wurde Thiele mit dem Aufbau und der Expansion des Nutzfahrzeugbereichs betraut, 1979 in den Vorstand des Unternehmens berufen, dem er 28 Jahre lang angehörte. 1987 wurde er Vorstandsvorsitzender der Unternehmensgruppe, deren Gesellschaftsanteile er ab 1985 sukzessive erwarb. Von 2007 bis 2016 war Thiele Aufsichtsratsvorsitzender der Knorr-Bremse AG, ab Juli 2020 stellvertretender Vorsitzender. Bereits im Jahr 2016 wurde Heinz Hermann Thiele zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats ernannt.

Lesen Sie in unserem Onlinemagazin einen ausführlichen Beitrag über sein einzigartiges und außergewöhnliches Lebenswerk: Ein Rückblick auf das große Lebenswerk von Heinz Hermann Thiele

Knorr-Bremse ist Gründungsmitglied von Europe‘s Rail Joint Undertaking

Knorr-Bremse ist eines von 25 Gründungsmitgliedern der neugeformten Technologieinitiative „Europe‘s Rail Joint Undertaking“ (ERJU) , die das europäische Forschungsprogramm für den Schienenverkehr Shift2Rail fortsetzt. In den fünf Flagship Areas Autonomer Zugbetrieb, digitaler Güterverkehr, grüne nachhaltige Lösungen, Digitalisierung und Lebenszyklusmanagement trägt Knorr-Bremse dazu bei, die Grundlagen für neue Technologiegenerationen für den Schienenverkehr zu legen.

Erster Prototyp der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK)

Knorr-Bremse produziert die ersten Prototypen seiner Digitalen Automatischen Kupplung (DAK), die Automatisierungsfeatures und intelligente, digitale Services für den Schienengüterverkehr ermöglichen wird. Sicherheit, Robustheit und Performance haben höchste Priorität: Aus Spezialstahl gefertigt kann das Kupplungssystem den enormen Dreh- und Zuglängskräften standhalten, die beim Fahren, Bremsen und Manövrieren von Güterzügen wirken. Zugleich hat Knorr-Bremse einen Fokus auf effiziente Instandhaltung und optimierte Lebenszykluskosten der DAK gelegt. Insgesamt ist die Knorr-Bremse DAK sowohl ein Enabler für Automatisierungsfunktionen am Zug als auch für digitale Services.

Investition in digitale und datengetriebene Aftermarket-Lösungen für Nutzfahrzeuge

Knorr-Bremse übernimmt die Mehrheit an der spanischen Cojali S.L., um seine Position auf dem Gebiet digitaler und datengetriebener Aftermarket-Lösungen auszubauen. Cojali ist ein weltweit erfolgreicher Entwickler und Hersteller von Mehrmarkendiagnoselösungen für Nutzfahrzeuge. Knorr-Bremse erweitert dadurch unter anderem das bestehende Aftermarket-Geschäft mit einer nutzfahrzeugspezifischen Softwarelösung, um künftig auch im Bereich Big Data und der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance) neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Knorr-Bremse steigt in das nordamerikanische Bahnsignalsegment ein

Knorr-Bremse übernimmt das nordamerikanische Signaltechnikgeschäft von Alstom Signaling und steigt damit in Nordfamerika in das Geschäft mit Signaltechnologien (CCS: Control, Command and Signaling) ein. Mit dieser Akquisition erweitert Knorr-Bremse sein Portfolio im Bereich Elektronik für Bahninfrastrukturen und Digitalisierung. Parellel dazu gründet das Unternehmen die neue Geschäftseinheit "KB Signaling", in der auch die bestehenden Geschäftsaktivitäten im Signalbereich in Europa integriert werden. Für die gesamte Division Rail Vehicle Systems (RVS) ist dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg vom Anbieter von Fahrzeugkomponenten hin zu einem Anbieter von Systemen, die für den sicheren und effizienten Betrieb des gesamten Bahnsystems entscheidend sind.

Start des European Rail Data Space

Knorr-Bremse und elf weitere führende Unternehmen aus der Bahnindustrie verkünden den Launch des European Rail Data Space (ERDS). Das Ziel des ERDS ist es, einen gemeinsamen Datenraum zu schaffen, in dem alle Akteure der Bahnbranche Daten nahtlos und sicher austauschen können – von Systemlieferanten, Fahrzeugherstellern, Zugbetreibern und lokalen Transportunternehmen bis hin zu Ticketdienstleistern. Das neue Daten-Ökosystem entsteht im Rahmen des Förderprogramms Europe‘s Rail und wird von einem europaweitem Konsortium unter der Leitung von Knorr-Bremse entwickelt.