• Foto eines Gebäudes von Knorr-Bremse am Firmenhauptsitz in München, auf das grafisch der Schriftzug "We Care" und eine ukrainische Flagge gesetzt wurde.

    Von der Solidarität zu konkreten Maßnahmen: Wie Knorr-Bremse die Ukraine unterstützt

  • Ausschnitt einer Landkarte mit der Ukraine in der Mitte

    Von der Solidarität zu konkreten Maßnahmen: Wie Knorr-Bremse die Ukraine unterstützt

  • Ein Kofferraum voller Lebensmittel und Hygieneartikel

    Von der Solidarität zu konkreten Maßnahmen: Wie Knorr-Bremse die Ukraine unterstützt

  • Ein Zimmer mit Doppelbett und Aussicht ins Grüne auf dem Hofgut Eck.

    Von der Solidarität zu konkreten Maßnahmen: Wie Knorr-Bremse die Ukraine unterstützt

“Dieser Krieg ist nicht nur ein Angriff auf ein freies Land, er ist auch ein Angriff auf unsere freiheitlichen Werte in Europa”, sagt der Vorstand von Knorr-Bremse zum russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022. Und der Konzern hat gehandelt: Insgesamt über 1,3 Millionen Euro kamen an Spendengeldern zusammen. Hinzu kommen zahlreiche Hilfsaktionen der Mitarbeitenden vor Ort. Doch wie gelingt es einem Unternehmen, die Hilfe strukturiert und professionell umzusetzen?

"Wir haben unseren ukrainischen Kolleginnen und Kollegen gleich nach Kriegsausbruch versichert, dass wir ihnen und ihren Familien beistehen werden, was auch immer geschieht. Jeder bei uns am Standort in Stráž nad Nisou hat geholfen – es kam von tiefstem Herzen.“ Eva Kubesova, Mitarbeiterin im Personalwesen bei Knorr-Bremse in Tschechien, fasst das Engagement in Worte. Sie drückt damit die Haltung vieler europäischer und nordamerikanischer Standorte aus, die der Ukraine auf vielfältige Weise helfen: mit Sach- und Geldspenden, Hilfsgütertransporten an die ukrainische Grenze, Volunteering-Einsätzen, der Bereitstellung von Unterkünften, persönlichen Spendenaktionen und psychologischer Betreuung.

Die Liste ließe sich vielfältig fortsetzen. Daneben sind die Zielstrebigkeit und funktionierende Prozesse mitentscheidend für den Erfolg des Engagements: „Knorr-Bremse kann auf langfristig gewachsene Hilfsstrukturen, Prozesse in der Projektabwicklung und das große Engagement aller Beteiligten sowie Mitarbeitenden setzen. Durch die Projektarbeit von Knorr-Bremse Global Care, Hilfsmaßnahmen der Knorr-Bremse AG und der Divisionen Rail und Truck als auch der Knorr-Bremse Standorte ist ein umfassendes Maßnahmenpaket für Menschen in und aus der Ukraine entstanden. Ein Paket, das etwas bewegt“, erklärt Frank Markus Weber, CFO und Vorstandssprecher der Knorr-Bremse AG. Die Basis für gezielte Hilfe bildet zum einen das Commitment, getragen vom Vorstand und den Mitarbeitenden der Knorr-Bremse AG. Zum anderen existieren im Unternehmen Strukturen zur effizienten Maßnahmenplanung und -durchführung. Sie wurden geschaffen durch Knorr-Bremse Global Care und die Abteilung Corporate Responsibility mit dem Local-Care-Programm, das alle lokalen sozialen Aktivitäten wie Spenden und Corporate-Volunteering-Projekte an den internationalen Standorten umfasst.

Durch die Projektarbeit von Knorr-Bremse Global Care, Hilfsmaßnahmen der Knorr-Bremse AG und der Divisionen Rail und Truck als auch der Knorr-Bremse Standorte ist ein umfassendes Maßnahmenpaket für Menschen in und aus der Ukraine entstanden. Ein Paket, das etwas bewegt.

Frank Markus Weber – CFO und Vorstandssprecher der Knorr-Bremse AG

Unterstützung für Flüchtlinge in der Ukraine

Langfristiges Engagement zahlt sich bei kurzfristig geforderter Unterstützung aus. Global Care fördert seit einigen Jahren ein Waisenheim und Ausbildungszentrum des Ordens der Salesianer Don Boscos in der Westukraine in Lviv (Lemberg). Beispielsweise wurden hier junge Menschen für ihre berufliche Zukunft in der Gastronomie und in der Mechatronik vorbereitet.

Eine Gruppe junger ukrainischer Männer stehen vor dem Waisenheim und Ausbildungszentrum des Ordens der Salesianer Don Boscos in Lemberg/Ukraine.Eine Gruppe junger ukrainischer Männer stehen vor dem Waisenheim und Ausbildungszentrum des Ordens der Salesianer Don Boscos in Lemberg/Ukraine.
Global Care fördert seit einigen Jahren ein Waisenheim und Ausbildungszentrum des Ordens der Salesianer Don Boscos in der Westukraine in Lviv (Lemberg). Junge Menschen wurden hier für ihre berufliche Zukunft beispielsweise in der Gastronomie und in der Mechatronik vorbereitet. | © Pawel Sawski

Seit dem Kriegsausbruch wurden die Räumlichkeiten der Salesianer im Frühjahr und Sommer 2022 insbesondere für die Aufnahme von Binnenflüchtlingen aus dem Osten des Landes auf ihrer Durch- und Weiterreise benutzt. Die Waisenkinder, die in dem Kinderheim normalerweise leben, wurden zum größten Teil in die Slowakei evakuiert. Zwischen März und den Sommerferien erhielten sie ihren Schul- und Ausbildungsunterricht online, so dass sich alle Lernenden von ihrem aktuellen Standort zuschalten konnten. Seit dem 1. September hat die Schule wieder in Präsenz begonnen und ein Großteil der evakuierten Waisenkinder ist nach Lemberg zurückgekehrt.

Silvia Cromm von Don Bosco Mondo e.V. koordiniert die Nothilfe von Bonn aus und erklärt das Vorgehen: „Die Salesianer Don Boscos helfen im ganzen Land, so auch in Lemberg, Dnipro, Kiew, Korosyshiv, Odessa, Peremyshlany, Bibrka und in der Region von Kharkiv. An vielen dieser Orte erhalten Menschen in Not Lebensmittel, Wasser und Medikamente; Familien aus gefährdeten Regionen wurden evakuiert. Ihnen wird auf der Flucht geholfen.“

Knorr-Bremse Global Care hat die Aufnahme der Menschen durch die Kostenübernahme von Lebensmitteln und Unterkunft ebenso unterstützt wie die medizinische und psychologische Betreuung für die bisweilen täglich 260 im Zentrum Schutz suchenden Menschen (90 % Frauen, Kinder und ältere Personen). Für die Kinder werden zudem unterschiedliche Freizeitaktivitäten angeboten. Julia Thiele-Schürhoff, Vorsitzende des Vorstandes von Knorr-Bremse Global Care e. V., hebt die vertrauensvolle Zusammenarbeit hervor: „Knorr-Bremse Global Care und Don Bosco Mondo arbeiten bereits seit vielen Jahren in verschiedenen Ländern der Welt zusammen. In der Ukraine haben wir gemeinsam aus einem kleinen Waisenhaus ein erfolgreiches Ausbildungszentrum mit Leuchtturmcharakter geschaffen. Das daraus gewachsene Vertrauensverhältnis war eine gute Grundlage, dass wir als Partner jetzt eine schnelle und zielgerichtete Unterstützung direkt in der Ukraine leisten konnten. Denn auch unter dem Handlungsdruck in Notsituationen möchten wir die Gelder mit hoher Transparenz wirkungsvoll einsetzen. Das ist unser Anspruch und unsere Verpflichtung, auch gegenüber den Spender*innen.“

Ein Bus holt im Dunkeln eine Gruppe Ukrainierinnen und Ukrainer vor einem Haus ab, um sie aus zu evakuieren.Ein Bus holt im Dunkeln eine Gruppe Ukrainierinnen und Ukrainer vor einem Haus ab, um sie aus zu evakuieren.
Die Salesianer Don Boscos helfen im ganzen Land; unter anderem auch bei der Evakuierung von Familien aus gefährdeten Regionen. | © Pawel Sawski
Knorr-Bremse Global Care und Don Bosco Mondo arbeiten bereits seit vielen Jahren in verschiedenen Ländern der Welt zusammen. In der Ukraine haben wir gemeinsam aus einem kleinen Waisenhaus ein erfolgreiches Ausbildungszentrum mit Leuchtturmcharakter geschaffen.

Julia Thiele-Schürhoff – Vorsitzende des Vereinsvorstandes Knorr-Bremse Global Care e. V.

Aus Konferenzzentrum wird Flüchtlingsunterkunft

Standorte in Anrainer- und geografisch nahgelegenen Staaten der Ukraine – hierzu zählen Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Deutschland – waren und sind in ihren Maßnahmen besonders breit aufgestellt. Oftmals sind Mitarbeitende persönlich vom Krieg betroffen und haben Familie und Freunde in der Ukraine. Entsprechend groß war die – weiterhin andauernde – Hilfsbereitschaft: zahlreiche Standorte organisierten Unterkünfte für Geflüchtete. Die Knorr-Bremse AG hat insbesondere die beiden besonders engagierten tschechischen Standorten Modřice und Stráž nad Nisou finanziell bei ihren Bemühungen für die ukrainischen Familienangehörigen unterstützt. So haben 74 Familienmitglieder von ukrainischen Mitarbeitern eine vorübergehende Unterkunft und Schutz erhalten. Neben der Unterbringung wurden den Geflüchteten Stellenangebote vermittelt und sie haben die Möglichkeit, sich bei einer Telefon-Beratung in ukrainischer Sprache psychologisch beraten zu lassen.

Darüber hinaus wurde das firmeneigene Konferenzzentrum "Hofgut Eck" von Knorr-Bremse am niederbayerischen Standort Aldersbach in eine Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert. 29 Geflüchtete aus der Ukraine fanden bis Anfang November 2022 ein vorübergehendes Zuhause, in erster Linien Frauen und Kinder. Neben materieller Hilfe durch Spenden wie Möbel, Spielzeug, Kleidung oder Schulmaterial wurden umfangreiche integrative Maßnahmen unterstützt. Hierzu zählten gemeinsames Kochen und beispielsweise die Organisation eines Deutschkurses, Arztbesuche, administrative Hilfe bei Behörden- und Schulgängen oder beim Einstieg in den Arbeitsmarkt. Im Fokus stand zudem die Hilfe bei der schwierigen Suche nach einer dauerhaften Unterkunft. Hinzu kam als individuelle Hilfe die Vermittlung von psychologischer Betreuung über INSITE, einem erfahrenen Anbieter für diese Art der Unterstützung. Denn oft sind es kleine Schritte, die für das Wohlbefinden einzelner Personen sehr bedeutsam sind.

Flüchtlingsunterkunft "Hofgut Eck"

Eine ukrainische Mutter steht mit ihrem Jungen und einem Fahrrad vor einem Trampolin voller Kinder im Garten des Hofgut Eck.
Ein Junge wirft auf einen Basketballkorb in einer ausgebauten Scheune auf dem Hofgut Eck.
Zwei ukrainische Jungen spielen im Hofgut Eck Tischtennis.
Vier ukrainische Kinder fahren an einem Sommertag im Grünen vor dem Hofgut Eck mit Rollern und Fahrrädern.
Zwei ukrainische Mütter spielen mit ihren Kleinkindern an einem Holzspielhaus im Garten des Hofgut Eck und lassen sie dort rutschen.
Ein ukrainischer Mann arbeitet mit der Harke auf dem hofeigenen Gemüseacker.
Eine ukrainische Mutter zeigt ihrem kleinen Jungen die blühenden Pfingstrosen im Garten des Hofgut Eck.
Drei ukrainische Mütter genießen ein paar ruhige Minuten im hofeigenen Blumengarten.
Ein kleiner ukrainischer Junge riecht mit seiner Mama an Rosenblüten.
Ukrainische Kinder verschiedenen Alters spielen in einem extra als Wohn- und Spielzimmer eingerichteten Raum.

Internationale Standorte mit großer Solidarität

Nahezu an allen europäischen und nordamerikanischen Standorten von Knorr-Bremse gab es Spendenaktionen für finanzielle Hilfe, die sowohl konzernweit über das Intranet promotet als auch in Eigeninitiative umgesetzt wurden. Neben den oben genannten Staaten wurden in Frankreich, Großbritannien, Italien, der Schweiz, Spanien und Nordamerika großangelegte Hilfsaktionen organisiert. Der Transport von Sachspenden erfolgte mit den eigenen Transportern oder auch via NGOs bis an die ukrainische Grenze. Auch Arbeits- und Wohnangebote konnten vermittelt werden – also Dinge, die ein Leben normalisieren und regeln.

Die Situation in der Ukraine und ihre Folgen haben bei Knorr-Bremse eine große Welle der Solidarität ausgelöst. Sehr schnell haben Mitarbeitende und Standorte Initiativen ins Leben gerufen, um auf unterschiedliche Weise Hilfe zu leisten.

Fakten & Zahlen

In den ersten Monaten kamen im Konzern Gesamtspenden in Höhe von 1.333.687,84 zuzüglich Spenden verschiedener Knorr-Bremse Standorte zusammen. Denn allein in den ersten sechs Wochen nach Kriegsbeginn sammelten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Knorr-Bremse fast 400.000 Euro, die vom Konzern auf 800.000 Euro verdoppelt wurden. Zusätzlich spendete der Konzern direkt nach Kriegsausbruch 500.000 Euro an das Deutsche Rote Kreuz und UNICEF , in Kriegs- und Krisengebieten sehr erfahrene Organisationen. Knorr-Bremse Global Care spendete ebenso Geld und koordinierte verschiedene Hilfsaktionen. Übergreifend haben Mitarbeitende und Standorte von Knorr-Bremse verschiedenste Initiativen ergriffen, um die Ukraine zu unterstützen. Folgend einige Beispiele:

  • Wohnraum: Die Knorr-Bremse Standorte in Aldersbach, Kecskemét, Modřice, Stráž nad Nisou sowie die Schweizer Selectron Systems AG und die tschechische Knorr-Bremse Business Services Europe bieten u. a. in Firmenwohnungen, Hostels und in einem Konferenzzentrum Wohnraum für Geflüchtete.
  • Volunteering: Ukrainischsprachige Kolleginnen und Kollegen in München erhalten bezahlte Arbeitszeit, um als Dolmetscher zu helfen und Flüchtlingen, die an verschiedenen Orten in München ankommen, muttersprachliche Hilfe zu leisten.
  • Geldspenden: Neben der konzernweiten Spendenkampagne haben viele Knorr-Bremse Standorte Geld direkt an humanitäre Organisationen gespendet oder lokale Spendenkampagnen gestartet und dann die endgültige Spendensumme finanziert. So wurde es gehandhabt in: Knorr-Bremse Lisieux – Systèmes pour Véhicules Utilitaires, Selectron Systems AG, Bendix Commercial Vehicle Systems LLC, Knorr-Bremse Rail Systems Budapest und an den Standorten in Mödling und Liberec.
  • In Italien haben die Mitarbeitenden von Microelettrica Scientifica SpA, Knorr-Bremse Rail Systems Italia und Knorr-Bremse S.A.C. S.p.A. Arcore zwei Stunden ihrer Arbeitszeit gespendet und das Unternehmen hat den Betrag verdoppelt. Bei Knorr Brake Company, USA, wurden Footballkarten für das Eröffnungsspiel von Maryland verlost und der Ertrag an die NGO Save the Children für Kinder in der Ukraine gespendet.
  • Arbeitsangebote: Knorr-Bremse beteiligt sich mit Stellenangeboten an der Initiative und Plattform Job Aid Ukraine, die Geflüchteten aus der Ukraine Arbeitsstellen vermittelt. Auch auf direktem Wege sind ukrainische Arbeitskräfte willkommen. Allein bei Knorr-Bremse in Kecskemét, Ungarn, fanden ein Dutzend Geflüchtete eine Beschäftigung.
  • Sachspenden: Knorr-Bremse Polska CVS hat beispielsweise ein Budget festgelegt und schickte wöchentlich Lebensmittel und Hygieneprodukte an ein Sozialzentrum in Warschau, das ukrainische Mütter und ihre Kinder beherbergt.
  • Individuelle Spenden: Kolleginnen und Kollegen von Knorr-Bremse helfen individuell. Sie organisieren Sachspenden an einzelnen Standorten – zum Beispiel in Getafe, Tinqueux und bei Knorr-Bremse Rail Systems (UK) Ltd. – oder versorgen Flüchtlinge mit Unterkünften, helfen bei bürokratischen Prozessen und vieles mehr.
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