• Zwei kenianische junge Männer stehen lachend mit einem Esel vor einem WaterKiosk und befestigen eine große Flasche mit Trinkwasser auf dem Rücken des Esels.

    Mithilfe des Kompensationsprojekts „Sauberes Trinkwasser“ bekommen ländliche Haushalte in Kenia Zugang zu sauberem Trinkwasser.

  • Gelbe, orange und blaue Wasserkanister vor einm WaterKiosk in Kenia

    Nachfüllbare 20-Liter-Kanister stehen zur Abholung bereit. Jede Anlage kann täglich bis zu 6.000 Menschen vor Ort erreichen.

  • WaterKiosk in der Region Burani, Kenia: Bis zu 25.000 Liter sauberes Trinkwasser können täglich von jedem Wasserkiosk geliefert werden.

„Sauberes Trinkwasser“: Kompensationsprojekt ermöglicht Menschen in Kenia eine verbesserte Gesundheit.

Seit Anfang 2021 setzt sich Knorr-Bremse unter anderem im Rahmen des Kompensationsprojekts „Sauberes Trinkwasser“ für Klimaschutz ein – gemeinsam mit dem atmosfair-Projektpartner Boreal Light GmbH und dessen lokaler Vertretung Waterkiosk Ltd. Ziel des Kompensationsprojekts ist es, den Zugang zu sauberem Trinkwasser für bedürftige Haushalte in Kenia zu unterstützen. Es ist neben dem Projekt „Effiziente Holzvergaseröfen“ in Indien, das zweite mit „Gold-Standard“ zertifizierte Kompensationsprojekt von Knorr-Bremse. Beide Projekte wurden gemeinsam mit Knorr-Bremse Global Care e. V. ausgewählt und unterliegen einem gemeinschaftlichen Review-Prozess. Lesen Sie nachfolgend, was das Projekt in Kenia so besonders macht.

Jüngere und ältere Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner in Kenia stehen mit Wasserkanistern vor einem WaterKioskJüngere und ältere Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner in Kenia stehen mit Wasserkanistern vor einem WaterKiosk
Das Projekt „Sauberes Trinkwasser“ ist für alle da. Vom Zugang zu sauberem Trinkwasser profitiert die gesamte Gemeinschaft.

Sauberes Wasser ist Basis für ein gesundes Leben

Mit Solarenergie betriebene Wasseraufbereitungsanlagen ermöglichen es in Kenia, sauberes Trinkwasser von bester Qualität zu sehr guten Preisen für die lokale Bevölkerung anzubieten. Das Wasser ist im Vergleich zu handelsüblichen Preisen so erschwinglich, dass es auch für einkommensschwache Familien in ärmeren Gegenden bezahlbar ist. Insgesamt sollen etwa 40 Wasseraufbereitungsanlagen installiert werden – jede Anlage kann täglich bis zu 6.000 Menschen vor Ort erreichen und mit bis zu 25.000 Liter sauberem Trinkwasser versorgen.

Sylvia Bytow-Weissheimer von Knorr-Bremse Global Care
Unser Ziel ist die Reduktion wasserverbundener Krankheiten und die damit einhergehende Senkung der hohen Sterberate in Entwicklungsländern wie Kenia, insbesondere bei Kindern. Krankheiten wie Durchfall oder Cholera, die für rund 830.000 Tote pro Jahr verantwortlich sind, sind leicht vermeidbar, wenn sauberes Wasser und gute Hygienebedingungen zur Verfügung stehen.

Sylvia Bytow-Weissheimer – Senior Program Managerin bei Knorr-Bremse Global Care e. V.

Die flächendeckende Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist in Kenia keine Selbstverständlichkeit; die Auswirkungen auf die Gesundheit sind drastisch. Doch die Relevanz sauberen Trinkwassers führt noch weiter: Gesundheit ist die Voraussetzung für gute Entwicklungsmöglichkeiten mit guten Startbedingungen, vor allem für Kinder – zum Beispiel, dass sie die Schule besuchen, nicht Zeit beim Holen von Wasser von weither oder für die Pflege kranker Familienangehöriger aufwenden müssen, sondern einfach nur Kind sein können. Neben dem Gesundheitsaspekt forciert das Projekt „Sauberes Trinkwasser“ folglich auch sozioökonomische Vorteile für die lokale Bevölkerung in Kenia.

Somit zahlt das Projekt nicht nur auf das SDG 13 („Maßnahmen zum Klimaschutz“, siehe unten) , sondern auch auf das SDG 6 („Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“) von Knorr-Bremse Global Care e. V. ein.

Ein Kompensationsprojekt mit vielfältiger Wirkung

Das ausgemachte Ziel der Kompensation nicht vermeidbarer Emissionen, die durch Knorr-Bremse Standorte entstehen, wird in diesem Projekt vor allem durch die Einsparung von CO₂ erfüllt. Die Wasseraufbereitungsanlagen und die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser haben zur Folge, dass unsauberes Wasser, z. B. aus Tümpeln, Bächen oder Wassersammelstellen, nicht mehr abgekocht werden muss. Dies spart das beim Abkochen produzierte CO₂ – ca. 200 bis 400 Tonnen CO₂ im Jahr pro Wasserkiosk – und schont gleichzeitig den Holzbestand, der in ländlichen Gegenden in Kenia besonders rar ist.

Ein Junger Kenianer füllt am WaterKiosk eine Falsche Trinkwasser ab. Sein Motorrad steht vor dem WaterKiosk und zwei kleine Kinder schauen zu.

An einem WaterKiosk kann das aufbereitete Wasser von der Bevölkerung vor Ort abgefüllt und abtransportiert werden.

Ein WatzerKiosk fotografiert von oben mit Blick auf das Solardach und den Wassertank inmitten eines Dorfes aus Steinhäusern.

Die Wasseraufbereitungsanlagen werden mit Solarenergie betrieben; dabei kommen sie ohne Netzanschluss, Dieselgenerator oder Batterie aus.

Ein Kenianer an der Wasseraufbereitungsanlage in einem WaterKiosk füllt Trinkwasser in eine große blaue Wasserflasche

Die technische Grundlage der Wasseraufbereitung ist das Umkehrosmoseverfahren, bei dem durch Druckänderungen die Verunreinigungen durch Membrane gefiltert werden. Durch die Wartung werden lokale Arbeitsplatze geschaffen.

Zwei junge kenianische Männer füllen an einem WaterKiosk Trinkwasser ab

Aus Zapfhähnen kann das saubere Trinkwasser in Kanister umgefüllt werden.

Ein kenianischer Junge trinkt Wasser aus einem blauen Wasserbecher und lacht

Sauberes Trinkwasser schützt vor allem Kinder vor vermeidbaren Krankheiten und ermöglicht eine gesunde Kindheit, die den Grundstein für das weitere Leben legt.

Kinder und ältere Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner stehen um ein Fischaufzuchtbecken aus Stein unter einem Strohdach und schauen ins grüne Wasser.

Zusätzlicher Mehrwert durch Aquakulturen: Dank der Wasseraufbereitungsanlagen können Fischaufzuchtbecken – wie hier in Burani – mit Nutzwasser betrieben werden.

Ein junger Kenianer arbeitet lachend in einem vertikalen Obst- und Gemüsegarten

Vertikale Obst- und Gemüsegärten, die mit aufbereitetem Nutzwasser bewässert werden, ermöglichen den Weiterverkauf durch die lokale Bevölkerung und bedeuten eine zusätzliche kleine Einkommensquelle.

Darüber hinaus bietet das Projekt eine Zeitersparnis für Kinder der lokalen Bevölkerung, denn diese übernehmen häufig die Aufgabe des Sammelns von Brennholz. Nicht selten müssen sie sehr weit laufen, legen bis zu sieben Kilometer pro Weg zurück. Ganz abgesehen von den körperlichen Strapazen für die Kinder, fehlt dadurch zugleich wertvolle Zeit zum Lernen für die Schule.

Eine große Gruppe kenianischer Schuljungen steht vor einem WaterKioskEine große Gruppe kenianischer Schuljungen steht vor einem WaterKiosk
Eine Schulklasse wartet vor einem WaterKiosk – das saubere Trinkwasser schenkt den Kindern wertvolle Zeit, um die Schule zu besuchen; lange und beschwerliche Wege für den Wassertransport entfallen.

Auch für Erwachsene bieten die Wasseraufbereitungsanlagen weiterführenden Mehrwert und verhelfen zu einem zusätzlichen kleinen Einkommen. So werden an vielen Anlagen vertikale Gärten gebaut, die mit dem frischen und sauberen Wasser bewässert werden. Dort kann Gemüse angepflanzt und weiterverkauft werden. Diese Logik überträgt sich auch auf eine kleine Fischzucht, die durch die Wasseraufbereitungsanlagen sogar im tiefsten ländlichen Raum umgesetzt wird und gesunden Fisch aus sauberem Wasser als wertvolle zusätzliche Nahrungsergänzung möglich macht.

Wir möchten ganz konkret auf die Bedürfnisse der Menschen in Kenia eingehen und eine deutliche Verbesserung ihrer Lebenswelt schaffen. Wir freuen uns, dass wir mit unserem Kompensationsprojekt einen wichtigen und gleichzeitig vielfältigen Beitrag leisten können.

Stefan Bräuherr – Head of Corporate Responsibility

Evidenz und Wirkungsmessung mithilfe einer unabhängigen Studie von Knorr-Bremse Global Care

Doch wie lässt sich ermitteln, inwieweit das Projekt „Sauberes Trinkwasser“ in Kenia mit all seinen umfassenden Maßnahmen die erwünschte Wirkung entfaltet? Und wenn ja, wie groß ist diese?

Diesen Fragen geht eine von Knorr-Bremse Global Care e. V. beauftragte Studie auf den Grund. Knorr-Bremse Global Care arbeitet hierbei mit dem renommierten Forschungsinstitut Center of Evaluation (CEval) der Universität des Saarlandes zusammen. Im Rahmen einer sogenannten Baseline Studie soll zunächst unter anderem eruiert werden, wie viele Menschen vor Beginn des Kompensationsprojekts verschmutztes Wasser verwendet haben. Zudem wird die Studie auch wichtige Erkenntnisse über die Wirksamkeit des sauberen Trinkwassers durch die neuen Anlagen liefern und damit den Mehrwert in Sachen Gesundheitsförderung verdeutlichen.

Sylvia Bytow-Weissheimer, Senior Program Managerin von Knorr-Bremse Global Care e. V., betont: „Mit unserer Studie untersuchen wir auch die sozioökonomischen Effekte des Projekts. Uns ist es wichtig, ein umfassendes und unabhängiges Bild vom Einsatz unserer finanziellen Mittel zu bekommen und zu eruieren, wie und wo genau die Maßnahmen ihre Wirkung entfalten. Wir nennen das evidenzbasierte Wirkungsmessung.“

Um Wirkungszusammenhänge sichtbar zu machen, wird zunächst ein Faktor – die Zurverfügungstellung von sauberem Trinkwasser – dahingehend untersucht, ob er den gewünschten Effekt erzielen kann. So werden nach und nach verschiedene Faktoren einzeln überprüft, um Kausalbeziehungen sichtbar zu machen.

atmosfair: Neuer Partner für aktiven Klimaschutz

Mit atmosfair hat Knorr-Bremse seit diesem Jahr einen neuen Partner für aktiven Klimaschutz an seiner Seite. atmosfair ist eine gemeinnützige Klimaschutzorganisation mit Sitz in Berlin, die aus einem Forschungsprojekt des Bundesumweltministeriums und einer Gemeinschaftsinitiative des Reiseveranstalterverbandes forum anders reisen und der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch in 2004 entstand. Seither entwickelt und betreibt atmosfair Klimaschutzprojekte durch den Ausbau von Erneuerbarer Energie und Energieeffizienztechnologien, berät und begleitet Unternehmen und Institutionen auf dem Transformationsweg zum dekarbonisierten Wirtschaften. atmosfair bietet Unternehmen die Möglichkeit, unvermeidbare CO₂-Emissionen im globalen Süden zu kompensieren. Zu den Schirmherren von atmosfair zählen unter anderem neben dem ehemaligen Exekutiv-Direktor des Umweltprogramms der UN, Klaus Töpfer, auch der Präsident des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Prof. Dr. Mojib Latif, der zugleich Präsident der Deutschen Gesellschaft des CLUB OF ROME ist.

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