Viele Leute steigen am U-Bahn-Bahnsteig ein und aus.

Nur durch zügiges Ein- und Aussteigen an vollen Bahnsteigen können Metros pünktliche Mobilität im Nahverkehr bieten. Gerade bei eng getakteten U-Bahnen bietet die Technologie enorme Vorteile.

Diese Technologie für Zugtürsysteme optimiert den Verkehrsfluss

Hier zählt jede Sekunde: Nur durch zügiges Ein- und Aussteigen an vollen Bahnsteigen können Metros pünktliche Mobilität im Nahverkehr bieten. Um den Passagierfluss am Gleis effizient zu gestalten, sind innovative Lösungen gefragt – etwa das LIFEDrive Schiebetürsystem der Knorr-Bremse Marke IFE . Gerade bei eng getakteten U-Bahnen bietet die Technologie enorme Vorteile.

Auch wenn die Passagierzahlen derzeit unter jenen vor der Corona-Pandemie liegen, wird angesichts der zunehmenden Verdichtung von Städten und einer perspektivischen Verkehrsverlagerung das Bedürfnis nach Mobilität auf der Schiene weltweit steigen. Schnellem und effizientem Ein- und Aussteigen kommt bei der Bewältigung großer Passagierzahlen im Schienenverkehr daher eine zentrale Rolle zu – und damit auch der Vermeidung technischer Engpässe. Eine plötzlich blockierende Zugtür kann gravierende Auswirkungen auf den reibungslosen Betrieb haben.

Die konkrete Problematik in diesem Fall: Auf dem Bahnsteig müssen sich die Fahrgäste zum nächstgelegenen Einstieg bewegen, im Fahrzeug durch die Menschenmengen im Mittelgang zum nächsten Ausstieg gehen, der dann aber oft schon vom Bahnsteig aus als Einstieg genutzt wird. Aus Sicht von Dr. Peter Radina, Mitglied der Geschäftsführung der Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH und verantwortlich für die Marke IFE, liegt die Lösung in innovativer Technologie: „Als Weltmarktführer für Einstiegssysteme für Passagierzüge ist IFE seit Jahren technologischer Schrittmacher für hochmoderne Entwicklungen zur Verbesserung der Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Mobilität auf der Schiene. Mit dem IFE LIFEDrive können wir einen weiteren Beitrag dazu leisten, Flaschenhälse beim Passagierfluss zu vermeiden und das Pünktlichkeitsversprechen im Nahverkehr einzulösen.“

Gerade der ÖPNV in Städten bietet für die neue Technologie klare Ansatzpunkte. Denn während sich bei einem Hochgeschwindigkeitszug, in dessen Fahrplan mehrere Minuten Bahnsteigaufenthalt eingeplant sind, über das geschilderte Szenario großzügig hinwegblicken ließe, ist die Situation bei einer eng getakteten U-Bahn im Berufsverkehr mit Zugfolgezeiten von 2-3 Minuten oder weniger eine ganz andere. Blockiert ein Zug im Bahnhof das Gleis, kann auch der nachfolgende Zug nicht einfahren. Das Risiko des sogenannten Ziehharmonika-Effekts steigt beträchtlich – die Taktung ist gefährdet.

Porträt von Dr. Peter Radina, der auf dem Foto lächelt. Er trägt eine dunkelbraune Brille sowie ein dunkelblaues Sakko mit einem hellblauen Hemd und einer orange-rot gemusterten Krawatte.
Mit dem IFE LIFEDrive können wir einen weiteren Beitrag dazu leisten, Flaschenhälse beim Passagierfluss zu vermeiden und das Pünktlichkeitsversprechen im Nahverkehr einzulösen.

Dr. Peter Radina – Mitglied der Geschäftsführung der Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH und verantwortlich für die Marke IFE

37 Sekunden statt einer Minute

Der neue IFE Linearmotor-Antrieb setzt an der Wurzel des Problems an: der – womöglich nur durch einen defekten Endschalter blockierten – Tür. Anstatt des konventionellen Aufbaus von zwei gekoppelt angetriebenen Türflügeln steuert der LIFEDrive die beiden Türflügel eines Einstiegssystems erstmals unabhängig voneinander an. Dadurch können die Fahrgäste durch den verbleibenden Türflügel ein- und aussteigen. Das ist zwar etwas langsamer, jedoch erübrigen sich die zeitaufwendigen Wege zur nächsten Tür oder durch den Mittelgang. Im Fall der Fälle spart das wertvolle Zeit und hilft, die Zuverlässigkeit und Stabilität des Fahrplans abzusichern.

Detailansicht des LIFEDrive-Türantriebs mit einem abgesperrten, rot leuchtenden und einem funktionstuechtigen, grün leuchtenden TuerblattDetailansicht des LIFEDrive-Türantriebs mit einem abgesperrten, rot leuchtenden und einem funktionstuechtigen, grün leuchtenden Tuerblatt
Detailansicht des LIFEDrive mit einem abgesperrten und einem funktionstüchtigen Türblatt | © IFE

Um den Effekt quantifizieren zu können, starteten IFE und die Metro Delhi bereits in der Entwicklungsphase einen Modellversuch. Dazu schickten sie eine Metro mit entsprechend modifizierten Einstiegssystemen ins Feld und stoppten die Haltezeit, also die Summe der Ein- und Ausstiegszeit, bei zwei oder einem geöffneten Türflügel: Ließ sich noch einer der beiden Türflügel betätigen, war die Dauer der Ein- und Ausstiegszeit um rund 40 Prozent niedriger als bei zwei blockierten Türflügeln. Anstatt erst nach 60 Sekunden, war der Zug bereits nach 37 Sekunden wieder abfahrbereit.

Optimierte Taktung zu Stoßzeiten

Zu unangenehmen Störungen sollte es aber äußerst selten kommen, denn der LIFEDrive zeichnet sich durch eine besondere hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit aus. In allen Versuchsreihen traten signifikant weniger kritische Fehler als bei vergleichbaren Systemen auf. Im täglichen Betrieb überzeugen die schnellen Öffnungs- und Schließzeiten von 2,5 Sekunden bei einer zweiflügeligen Einstiegsbreite von 1.400 Millimetern. Einstiegsbreiten von bis zu 800 Millimetern bei einflügeligen und bis zu 1.600 Millimetern bei zweiflügeligen Einstiegen erleichtern zudem während der bei Metros üblichen Stoßzeiten den Fahrgastwechsel, wodurch die Betreiber auf stark frequentierten Linien die Fahrpläne optimieren können.

Modular aufgebaut und vielseitig einsetzbar

„Der LIFEDrive ist das modernste Schiebetürsystem für Metros am Markt“, sagt Oliver Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Knorr-Bremse GmbH in Österreich und verantwortlich für das weltweite Geschäft mit Einstiegssystemen von IFE. „Der neue Antrieb erweitert unser bestehendes Portfolio um eine hochinnovative Lösung, die die Bedürfnisse unserer Kunden in Bezug auf die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit ihrer Nahverkehrsangebote optimal erfüllt.“

Nahaufnahme des LIFEDrive-Türantriebs, der sich oben an der Zugtür befindet.Nahaufnahme des LIFEDrive-Türantriebs, der sich oben an der Zugtür befindet.
Zentrale LIFEDrive Verriegelungseinheit | © IFE

Entwickelt für den Einsatz in U-Bahnen sind im LIFEDrive zahlreiche adaptierte, bewährte sowie wartungsfreie Komponenten verbaut. Ein Umstand, der sich auch in den niedrigen Lebenszykluskosten niederschlägt: „Verglichen mit konventionellen Systemen und auf 30 Jahre gerechnet, können wir diese Kosten mit dem LIFEDrive um etwa 30 Prozent reduzieren,“ so Schmidt. Zusätzlich zur Anpassung an Zugspezifika wie zum Beispiel die Einstiegsbreite kann das System mit optional erhältlichen Funktionen an Kundenwünsche angepasst werden. Die SmartSlide Option sorgt für eine verbesserte Schalldämmung. Anti-Drag und Push-Back Funktionen steigern die Passagiersicherheit, indem sie das Einklemmen von Fahrgästen in der Tür verhindern und auch sehr kleine eingeklemmte Gegenstände erkennen.

Kleinster und leichtester Antrieb

Ein weiterer Pluspunkt des LIFEDrive ist der äußerst schmale Einbauraum: Erstmals wird der Türantrieb einer Außenschiebetür komplett außerhalb des Wagenkastens installiert. Im Innenraum ermöglicht dieser Aufbau höhere Flexibilität und schafft etwa Platz für Fahrgastanzeigen. Der Vorteil lässt sich am besten mit der reduzierten Querschnittsfläche des Antriebs beschreiben: Im Vergleich zu anderen gängigen Schiebetüren wurde diese um 32 Prozent reduziert. Eine eher kleine Komponente also – mit einem doch erheblichen Effekt bei der Schaffung verfügbarer, zuverlässiger und pünktlicher Mobilität auf der Schiene.

IFE LIFEDrive

Weitere Informationen zum neuen Linearmotor-Antrieb LIFEDrive finden Sie auf unserer Website für Systeme für Schienenfahrzeuge: IFE LIFEDrive

Video LIFEDrive:

Schauen Sie sich in nachstehendem Video anhand einer Zug-Modelltür an, wie die Technologie des IFE LIFEDrive funktioniert!

Mit dem neuen Linearmotor-Antrieb LIFEDrive von IFE lassen sich zwei Türflügel eines Zug-Einstiegsystems erstmals unabhängig voneinander antreiben – was gerade bei eng getakteten U-Bahnen enorme Vorteile bietet.
Back to overview