Passagiere stehen am Bahnsteig vor einer U-Bahn in Madrid und warten darauf, dass sich die Türen zum Einstieg öffnen.

Metro Madrid: Magische 8-Tage-Grenze

Wenn in Spanien die Passagierzahlen im öffentlichen Nahverkehr über die Sommerferien etwas sinken, fährt die Metro in Madrid unter anderem die Instandhaltung der Klimasysteme an Bord ihrer Flotte hoch. Gut, dass Knorr-Bremse RailServices für solche Fälle seine Wartungskapazitäten verdoppeln kann.

Von einem Sommerschlaf zu schreiben wäre ein bisschen übertrieben. Aber etwas in die Richtung gehe es, erklärt RailServices-Manager Juan Carlos López Bravo: „Während der Urlaubszeit in den Sommermonaten sinkt die Nachfrage bei der Metro Madrid etwas. Die frei werdenden Kapazitäten will der Verkehrsverbund möglichst effizient für anstehende Instandhaltungen an den Fahrzeugen nutzen.“ Das gilt auch für die Baureihen 7000 (Ansaldobreda, heute Hitachi) und 8000 (CAF), deren Auslieferungen an die Consorcio Regional de Transportes de Madrid im Jahr 2002 begonnen hatten.

Bekannt sind diese Fahrzeuge zum Beispiel dafür, dass Passagiere sie von einem Ende zum anderen begehen können. Die Klimasysteme stammen von der Knorr-Bremse Marke Merak – und wenn sie in die Instandhaltung kommen, muss es schnell gehen.

RailServices kann seine exklusive Linie unkompliziert in den Zweischichtbetrieb wechseln

„Von Systemen, die nur im Rhythmus von mehreren Jahren überholt werden, halten die Betreiber logischerweise wenig Ersatz vor,“ erklärt López Bravo. „Dass die Durchlaufzeiten in der Instandhaltung möglichst gering bleiben, ist also für den reibungslosen Betrieb sehr wichtig.“ Mittlerweile sind die Prozesse an der projektexklusiven Linie derart optimiert, dass die Klimasysteme nach nur acht Tagen wieder zurück beim Kunden sind. „Reißen wir die Marke, müsste der Betreiber Züge aus dem Service nehmen“, sagt López Bravo.

Macht es die Anzahl der Systeme nötig, kann RailServices im Rahmen der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Metro de Madrid und Merak seine Linie in Getafe aber unkompliziert in den Zweischichtbetrieb wechseln. Die Kapazität wird damit verdoppelt.

Ein Mitarbeiter von Merak arbeitet in der Produktionshalle an einem Klimasystem für Züge.Ein Mitarbeiter von Merak arbeitet in der Produktionshalle an einem Klimasystem für Züge.
RailServices kann seine exklusive Linie unkompliziert in den Zweischichtbetrieb wechseln. | © Knorr-Bremse

Umfassende Überholung, mehrere Weiterentwicklungen inklusive

Trotz der 8-Tage-Grenze durchlaufen die Systeme eine umfassende Überholung, mehrere technologische Weiterentwicklungen inklusive: Die früher einfachen Druckschalter weichen zuverlässigeren und exakteren Hochdruck-Schnellverteilern. Neue Messwandler ermöglichen digitale Druckmessungen auf externen Displays und vereinfachen dadurch die Wartung. Die neuen Verteiler sind geschweißt, wodurch Gewinde und potenzielle Leckstellen entfallen. Eine neue Software verbessert unter anderem Temperaturregelung und Fehlermeldungen. In Summe ist das ein großes Plus für noch eine effizientere Funktionsweise der Klimaanlagen – und angenehm temperierte Luft im Abteil.

Ein Aspekt mit weiterem Potenzial für die Zukunft: Der Auftrag beinhaltet zehn Prototypsysteme mit einem umweltfreundlicheren Kältemittel sowie zwölf weitere mit einer hochmodernen Steuerung. Diese löst eine bislang bestehende Obsoleszenz-Herausforderung – was bedeutet, dass die Klimasysteme dank moderner, nachgerüsteter Technik länger zuverlässig im Einsatz sein können.

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