„Wir waren acht Auszubildende, davon drei Mädchen. Die Ausbildung war sehr persönlich, keiner von uns nur eine Nummer.“ Irini Bobolas, erst Mechatronik-Auszubildende, jetzt Werkstudentin bei Knorr-Bremse

"Mein Berufsziel hat jetzt einen Namen: Mechatronik".

Irini Bobolas hat bei Knorr-Bremse eine Ausbildung zur Mechatronikerin gemacht. Jetzt studiert die 23-Jährige ihr Lieblingsfach Mechatronik in München. Im Interview erklärt sie ihre berufliche Laufbahn.

Aus welchem Grund haben Sie sich für eine Ausbildung im technischen Bereich entschieden?

Mein Vater hat ein technisches Studium absolviert. Deshalb habe ich mich schon früh für dieses Berufsumfeld interessiert. An der Mädchen-Realschule, die ich in München besucht habe, gab es zwar keinen entsprechenden Zweig, aber Informationsveranstaltungen über die Möglichkeiten für Mädchen und Frauen in MINT-Berufen. Endgültig überzeugt hat mich mein Pflicht-Praktikum in der 9. Klasse bei einer Firma, die auf Kameras und Software für Elektronenmikroskope spezialisiert war. Das hat mir so gut gefallen, dass ab diesem Zeitpunkt mein Berufsziel einen Namen hatte: Mechatronikerin.

Mein Vater hat ein technisches Studium absolviert. Deshalb habe ich mich schon früh für dieses Berufsumfeld interessiert.

Irini Bobolas – Werkstudentin bei Knorr-Bremse

Welchen Weg in diese Richtung haben Sie danach eingeschlagen?

Nach der Realschule bin ich an eine Fachoberschule für Technik gewechselt, was erst eine ziemliche Umstellung war. Dort gab es viel mehr Schüler als zuvor, der Mädchenanteil betrug lediglich fünf Prozent. Die Unterrichtsinhalte waren breit gefächert, um eine Übersicht über unterschiedlichste technische Themenbereiche zu erhalten. Das war anspruchsvoll, aber zu schaffen, wenn man sich reinhängte.

Warum haben Sie danach nicht gleich studiert?

Ich wollte die praktische Seite kennenlernen, um mir ganz sicher zu sein, ob Mechatronik das Richtige für mich ist. Deshalb habe ich mich bei der Agentur für Arbeit beraten lassen. Dort wurde mir eine Mechatroniker-Ausbildung empfohlen; bei sechs der vorgeschlagenen Firmen habe ich mich anschließend beworben. Eine davon war Knorr-Bremse. Dieses Unternehmen hat mir wegen seiner langen Tradition und der weltweiten Aktivitäten besonders gut gefallen und mir einen Ausbildungsvertrag angeboten.

Haben sich Ihre Erwartungen während der Ausbildung erfüllt?

Ich habe mich auf jeden Fall am richtigen Platz gefühlt. Wir waren acht Auszubildende, davon drei Mädchen. Die Ausbildung war daher sehr persönlich, keiner von uns nur eine Nummer. Eineinhalb Jahre haben wir in einer eigenen Lehrwerkstatt die Grundlagen vom Feilen und Bohren über Elektrik bis zum Programmieren erlernt. . Danach haben wir verschiedenste Abteilungen durchlaufen, um dort zu schnuppern, aber auch aktiv mitzuarbeiten. Jede davon fand ich so spannend, dass ich mir vorstellen konnte, dort später einzusteigen. Am Ende der Ausbildung wurden wir alle für ein Jahr übernommen. Ich selbst bin von Ende Januar bis Ende August 2018 im Service für Luftbeschaffungsanlagen geblieben.

Aus welchem Grund sind Sie gegangen?

Ich wollte auf jeden Fall noch Mechatronik studieren, was ich seit Herbst 2018 in München an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften tue. Die Verbindung zu Knorr-Bremse bleibt aber bestehen. Von meinem letzten Bereich dort bekam ich das Angebot, weiter als Werkstudentin zu arbeiten. Momentan mache ich das zwei Mal pro Woche.

Profitieren Sie im Studium von Ihrer Ausbildung?

Durch die Ausbildung kann ich Inhalte besser verstehen und weiß, wie sie in die Praxis angewendet werden können. Das macht es mir leichter. Außerdem habe ich während meiner Ausbildung bei Knorr-Bremse viele Mitarbeiter mit einem Mechatronik-Studium kennengelernt und eine Vorstellung davon bekommen, in welchen Bereichen ich später arbeiten könnte.

Wie haben Sie sich während Ihrer Mechatronik-Ausbildung als junge Frau gefühlt?

Ich bin nie schräg angeschaut worden. Die Reaktionen waren eher positiv überrascht und neugierig. Falls ich irgendetwas nicht machen sollte, war das meiner Ansicht nach nur aus einem Schutzgedanken heraus. Wenn ich wollte, durfte ich aber alles ausprobieren. Falls ich dabei Hilfe brauchte oder Fragen hatte, bin ich immer auf Verständnis gestoßen.

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