Höhere Energieeffizienz bei Schienenfahrzeugen.

Nachhaltigkeit ist ein wachsender Wettbewerbsfaktor. Innovative Technologien von Knorr-Bremse lassen Schienenfahrzeuge ressourcenschonender und leiser fahren. Das Unternehmen investiert schon lange deutlich mehr in Nachhaltigkeitsstrategien als Gesetz und Kunden fordern.

Energieeffizienz ist schon heute ein entscheidender Wettbewerbsfaktor, dessen Bedeutung in den nächsten Jahren weiter wachsen wird. „Knorr-Bremse leistet als technologischer Schrittmacher mit vielen Innovationen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Schonung der natürlichen Ressourcen“, sagt Klaus Deller, Vorstandsvorsitzender der Knorr-Bremse AG. Zudem sensibilisiere Knorr-Bremse Partner und Lieferanten für effizientere und umweltverträglichere Prozesse. Im Bereich Systeme für Schienenfahrzeuge steht neben der Energie auch die Lärmreduktion im Mittelpunkt der Produktentwicklung.

Gute Nachricht für Anwohner: Weniger Lärm durch Flüsterbremsen

Auf eine geringere Larmbelästigung dürfen die Anwohner nahe der Güterzugstrecken hoffen. Das rumpelnde Rollgeräusch der Züge verursachen vor allem Bremsklötze aus Grauguss. Sie rauen die Laufflächen der Räder auf. Die resultierenden Unebenheiten versetzen das System Rad-Schiene in Schwingung – Lärm entsteht. Organische Bremssohlen können diese Geräusche um etwa 10 dB(A) dämpfen, also praktisch halbieren. Knorr-Bremse leistet hier einen großen Beitrag mit den LL-Sohlen zum Nachrüsten und den K-Klötzen für neue Fahrzeuge, den sogenannten Flüsterbremsen. Allein in Deutschland ist DB Cargo gerade dabei, die Bestandsflotte mit rund 55.000 Güterwagen bis 2020 auf die LL-Verbundsohle umzurüsten. EU-weit müssen Neufahrzeuge bereits seit einigen Jahren mit organischen Belägen ausgestattet sein.

Schalldämpfer für leisere S-Bahnen

Verringerung von Schallemissionen ist auch ein wichtiges Thema für den Bereich Air Supply. Die Herausforderung besteht bei der Luftversorgung mit Kompressor und Lufttrockner darin, einen Zielkonflikt zu lösen: Eine völlige Einkapselung der Systeme wäre der einfachste Weg, alle Geräusche stark zu dämpfen. Aber für die Kühlluft sind Öffnungen unabdingbar. Für die beste Lösung setzt Knorr-Bremse modernste Simulationsverfahren ein sowie einen speziellen Akustik-Messraum. Welche Fortschritte sich damit erzielen lassen, zeigt zum Beispiel der für die S-Bahnen in Frankfurt und Stuttgart entwickelte schalloptimierte ölfreie Kompressor VV120-T. Spezielle Schalldämpfer senken den Schalldruckpegel beim Ausblasen um bis zu 20 dB(A).

Geringerer Energieverbrauch durch geringeres Gewicht

Im Schienenverkehr spielt Gewichtsreduktion eine große Rolle beim Energiesparen, gerade bei Metrozügen, die laufend beschleunigen und bremsen. Hier bietet Knorr-Bremse eine besondere Lösung: Bremsscheiben aus Aluminiumguss. Die Metro Hongkong beispielsweise setzt bei ihren neuen Zügen auf die Alu-Variante. Im Vergleich zu herkömmlichem Grauguss macht das jeden einzelnen Wagen um bis zu 400 Kilogramm leichter. Der Gewichtsvorteil wirkt bei den Alu-Bremsscheiben sogar doppelt. Sie sitzen direkt auf den Achsen und kosten somit auch bei der Drehbeschleunigung weniger Energie.

Weniger Abrieb, weniger Umweltbelastung

Zwar sind Aluscheiben in der Anschaffung teurer und schwieriger herzustellen als die konventionelle Variante, sie halten aber mindestens dreimal so lange. Weiterer Vorteil: Die Bremsbeläge verschleißen in der Paarung mit Aluscheiben langsamer, was die Umweltbelastung durch Abrieb verringert. „Die Scheiben für Hongkong sind für die neuen Metro-Fahrzeuge und ihr Einsatzprofil maßgeschneidert“, sagt Dr. Nicolas Lange, Mitglied der Geschäftsführung Rail. Die Aluminiumscheiben sind deutlich schwieriger herzustellen als Grauguss, hier ist viel Know-how gefragt. Lange sieht großes Potenzial für die Zukunft: „Der Umfang der Aufträge und Anfragen steigt seit Jahren signifikant.“

Energieersparnis und verbesserter Schallschutz bei Zugtüren

Bei den Einstiegssystemen von IFE brachte der große Entwicklungssprung auf die Generation 4 mit ihren leichteren, kleineren und dennoch stabileren Komponenten eine Gewichtsersparnis um rund 20 Prozent. Die Generation 4, die vorwiegend für Regionaltriebzüge nachgefragt wird, lässt sich auch in Straßenbahnen oder Metros einsetzen. Auch die verbesserte Dämmung der Türflügel, die den Wärmedurchgang um 50 Prozent verringert, hilft dabei, Energie für die Klimatisierung zu sparen. Zudem hat IFE den Schallschutz der Türsysteme etwa um den Faktor drei verbessert. Auch verbraucht die Flex-Türsteuerung nun weniger Strom.

Aluminium-Verbundguss für Bremsscheiben spart bis zu 400 Kilogramm Gewicht bei Metrowagen. Allerdings ist das Material deutlich anspruchsvoller in der Verarbeitung als etwa Grauguss.
Knorr-Bremse leistet als technologischer Schrittmacher einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Schonung der natürlichen Ressourcen.

Smart Train durch optimierte Fahrempfehlungen

Die Anwendung iCOM Assist für die digitale Plattform iCOM liefert im Fahrstand eines Zuges auf einem kleinen Monitor ganz konkrete Empfehlungen. Das System wird dafür mit Daten über den Zug, die Strecke und den Fahrplan sowie über Standort und Geschwindigkeit gefüttert. „Die optimierte Fahrempfehlung zeigt dann zum Beispiel an, ab wann der Zug ausrollen kann, aber trotzdem pünktlich ist. Das spart nicht nur Energie, sondern senkt auch den Verschleiß“, sagt Mark Cleobury, Geschäftsführung Knorr-Bremse. iCOM Assist ersetze dabei nicht die Erfahrung eines Lokführers, sondern optimiere sie. Das System ist nicht zulassungspflichtig und leicht nachzurüsten.

Intelligente Klimasysteme

Die modernen Klimasysteme von Knorr-Bremse schalten bei Bedarf den Kältekreislauf um und nutzen die Umgebungswärme zum Heizen. Damit kann der Energieverbrauch pro Wagen jährlich um bis zu 32 MWh sinken. Besonders effektvoll ist diese Technologie in kühleren Weltgegenden. Sie nutzt außerdem zurückgewonnene Energie beim Bremsen und passt die Leistung flexibel an, wenn zum Beispiel nur wenige Fahrgäste im Zug sind. Durch intelligentes Design und leichtere Komponenten bringen die neuen Knorr-Bremse Klimaanlagen zudem rund 400 Kilogramm weniger auf die Waage und tragen dadurch zur weiteren Verringerung von CO₂-Emissionen bei.

Nachhaltige Lieferkette

Knorr-Bremse unterstützt Kunden und Partner aktiv dabei, die Nachhaltigkeit über die gesamte Lieferkette zu stärken. Ein neuer Verhaltenskodex für Lieferanten soll in allen Ländern der Welt die ökologischen und sozialen Standards gleichermaßen einfordern. Als Mitglied von Railsponsible, einer Initiative von Herstellern und Betreibern wie etwa DB, SNCF, Alstom und Bombardier, übernimmt Knorr-Bremse beispielsweise im Schienenbereich eine Vorreiterrolle.



iCOM liefert offene Anwendungen, so können Kunden die einzelnen Apps, wie hier iCOM Assist für energieeffizientes Fahren, auch auf eigenen Endgeräten laufen lassen.

Sicher auch in Sibirien: Mit Tests in der eigenen Klimakammer validiert IFE Türen bis minus 50 Grad.

Wirksame Dämmung: Die Türflügel der Generation 4 verringern den Wärmedurchgang um etwa 50 Prozent und helfen, Energie zu sparen.

Moderne Klimaanlagen von Knorr-Bremse können bei Bedarf den Kältekreislauf umschalten und der Umgebung Wärme entziehen, um damit zu heizen. Sie passen sich auch dem Bedarf an. Sind wenige Fahrgäste im Zug, wird die Leistung entsprechend gedrosselt.


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