Arbeiten in Südafrika. Ein Erfahrungsbericht.
Die 26-jährige Hochschulabsolventin Andisiwe Tola arbeitet im Rahmen ihrer Ausbildung zur HR-Expertin bei Knorr-Bremse Südafrika, nahe der Zehn-Millionen-Metropole Johannesburg, um praktische Erfahrungen im HR-Bereich zu sammeln.
Eine Partnerschaft zwischen Knorr-Bremse Südafrika und der südafrikanischen Regierung hilft, ehemals benachteiligte Frauen mit einer Praxisausbildung zu unterstützen. Andisiwe Tola sammelt bei Knorr-Bremse in Kempton Park über zwei Jahre Berufserfahrung; Ende 2018 wird sie ihre Ausbildung abschließen.
Mein Tag: Unterwegs von 7 bis 17 Uhr
7:15 – Ich sause zum Taxistand, um einen Minibus zu nehmen. Das ist in Johannesburg eine Art inoffizielles öffentliches Verkehrsmittel. Je nach Verkehr brauche ich etwa eine halbe Stunde. Im Büro starten wir den Tag gemeinsam bei einer Tasse Kaffee.
8:15 – Zuerst gehe ich meine E-Mails durch und bespreche dann mit dem HR Officer die wichtigsten Punkte des Tages. Unsere HR-Abteilung hat drei Vollzeit-Angestellte und zwei Absolventen. Eine Mitarbeiterin kümmert sich mit einer Absolventin um die Gehaltsabrechnungen. Ich selbst unterstütze momentan den HR Officer bei abteilungsübergreifenden Aufgaben. Ein Tag bei HR ist meistens nicht genau zu planen, da es laufend neue Anfragen gibt – HR ist eine Service- Abteilung, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hilft und sie unterstützt
9:00 – Ich stelle für meinen Chef Daten zusammen, die er wiederum für den HR Manager braucht. Seit ich in der Abteilung arbeite, konnte ich schon viele praktische Erfahrungen sammeln. Mir wurde bewusst, welch wichtige Rolle HR für die Erreichung der Ziele des Unternehmens spielt. Ich kann Trends analysieren, Mitarbeiter motivieren und dafür sorgen, dass sie sich wohlfühlen. Zudem kann ich dabei helfen bei Bewerbungen die geeigneten Kandidaten aussuchen und sie anschließend durch gezielte Weiterbildung voranzubringen. Die Mitarbeiter sind schließlich das Herz jedes Unternehmens.
Später Vormittag: Trainingsanalyse und Weihnachtsfeier
11:00 – Der HR Officer, der HR Manager und ich setzen uns zusammen, um anhand der Schulungsaufzeichnungen zu analysieren, bei welchen Mitarbeitern weiterer Trainingsbedarf besteht. Mir macht es große Freude, mit meinen Kollegen im HR-Team zusammenzuarbeiten. Sie haben mir in dem Jahr, in dem ich schon hier bin, unglaublich viel beigebracht. Wir arbeiten hart, aber wir lachen auch sehr viel zusammen und necken uns gegenseitig – wie in einer Familie.
12:30 – Wenn viel zu tun ist, essen wir in unserem Team häufig nur schnell etwas am Schreibtisch. Heute gehen wir alle gemeinsam zum Mittagessen. Es ist natürlich viel gesünder, eine richtige Pause zu machen und auch mal vom Schreibtisch wegzukommen.
13:30 – Die Assistentin des Managing Directors bittet mich um Hilfe bei der Vorbereitung unserer Weihnachtsfeier. Ich liebe kreative Herausforderungen und freue mich sehr über diese Aufgabe.
Nachmittags: Betriebsrat und Gleichbehandlung
14:30 – Bei einem Meeting des Betriebsrats mit dem HR Manager führe ich Protokoll. Die Arbeitgeber-Arbeitnehmerbeziehungen an unserem Standort sind gut; alle wichtigen Themen wurden besprochen und gelöst. Das Meeting verläuft reibungslos.
15:30 – Wieder zurück an meinem Schreibtisch, muss ich für einen Mitarbeiter einen Bescheid über ein Disziplinarverfahren verfassen. Darüber hinaus bittet mich der HR Manager, ihn bei einem Bericht über das Programm Employment Equity (Gleichbehandlung am Arbeitsplatz) zu unterstützen. Dieses stellt sicher, dass ehemals benachteiligte Personengruppen bei der Jobvergabe stärker berücksichtigt werden.
17:00 – Ich packe zusammen, verabschiede mich von meinen Kollegen und fahre nach Hause. Dort ist mein Tag leider noch nicht zu Ende; ich muss noch für meine bevorstehenden Prüfungen lernen.
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